Juni - Juli 2017

Erleben Sie mit unserem Chronist eine entspannte Urlaubswoche fernab vom Alltagsstress am Sandstrand von Ghisonaccia. Malerische Bergdörfer, korsische Spezialitäten und das glasklare Mittelmeer laden zum Träumen und Verweilen ein - ein unvergesslicher Urlaub beginnt!

Ihr Chronist

Hallo, mein Name ist Karsten.

Ich freue mich über unsere Reise nach Korsika berichten zu können. Erfahrungen, die wir im Urlaub machen werden, möchten wir gerne an andere Urlauber weiter geben.

Wir, dass sind meine Frau und unsere drei Kinder, haben schon lange auf diesen Urlaub gewartet. Es ist für uns der erste Urlaub am Mittelmeer. Wir laden Euch ein mit uns die Insel zu erkunden.

Vorgeschichte

Unsere Familie besteht aus Vater, Mutter, Tochter (13 Jahre), Sohn (11 Jahre) und Tochter (3 Jahre).

Wie im letzten Jahr wollten wir auch diesen Sommer unseren Urlaub im Duinrell Ferienpark Wassenaar in den Niederlanden über Berge & Meer buchen. Leider waren hier die Wochen, in denen wir Ferien haben, bereits im Januar ausgebucht. Daraufhin suchten wir alternative Mobilheim-Ferien und stießen auf das „Marina d´Erba Rossa“ auf Korsika. Dieses Angebot sagte uns sofort zu und wir buchten.

1. Tag - Die lange Anreise

Um nach Korsika zu reisen wählten wir bereits im Vorfeld die Fährlinie von Genua nach Bastia der Reederei Moby. Die Abfahrt sollte am Sonnabend um 8.30 Uhr sein, zwischen 6.00 und 7.30 Uhr sollte die Einschiffung sein, vorher konnte das Gelände der Fährgesellschaft auch nicht befahren werden.

Unser Plan war also, rechtzeitig in Genua zu sein, jedoch mit unseren drei Kindern nicht die ganze Nacht über zu fahren. Das heißt, die Alpen der herrlichen Landschaft wegen noch bei Tageslicht zu überqueren und am Abend in Genua anzukommen und anschließend im Auto einige Stunden zu schlafen. Da wir jedoch erst verspätet abreisen konnten und einige längere Pausen machten, waren wir bei der Abenddämmerung erst in Liechtenstein und fuhren die Nacht hindurch durch die Alpen über Sankt Bernadino.

Als wir gegen 2.00 Uhr in Genua ankamen und uns das Navi zum Fährhafen schickte, glaubten wir, nicht den richtigen Ort gefunden zu haben. Wir kannten bisher zahlreiche Fährhäfen in Deutschland, Dänemark, Norwegen, Schweden und Niederlande, wo es jeweils Bürohäuser und Terminals mit Wartesälen der Fährgesellschaften gibt. Nichts davon dagegen in Genua, wo sich keinerlei Hinweise befinden, dass man sich nun am Fährhafen befindet, geschweige denn, wohin die einzelnen Fähren von dort aus fahren. Einzig mehrere Autoschlangen, in der sich zahlreiche völlig bis über das Dach überladene Altfahrzeuge befanden, jedoch keine Toiletten, Warteräume etc. Wir suchten daraufhin weiter in der Stadt. Als wir eine Polizeistreife fragten führten diese uns wiederum zu dieser ominösen Autoschlange. Ein Motorradfahrer ohne Helm mit orangener Warnweste, der offenbar irgendwie für den Hafen arbeitet, wies uns dann einen Stellplatz an einer der Autoschlangen zu; es war jetzt 3.00 Uhr.

Kurz vor 6.00 Uhr fuhr der Motorradfahrer hupend neben den Autoschlangen her, um die Autofahrer zu wecken, kurz danach öffneten sich die Tore eines Tunnels, durch den der Weg zu den Fähren führte. Sowohl die Reisenden nach Korsika als auch die nach Tunesien machten sich jetzt drängelnd und hupend auf zu den verschiedenen Wartebereichen vor den einzelnen Fähren.

Gegen 7.30 Uhr kam unser Schiff „MOBY ZAZÀ“, eine Stunde später legten wir ab. Inzwischen hell geworden sahen wir Genua bei bedecktem Himmel, und starteten unsere Reise der Sonne entgegen.

Auf dem Schiff nahmen wir unser bereits bei der Buchung bestelltes Frühstück „Tweety“ ein (für 5.30 € pro Person, im Verkauf der einzelnen Komponenten an Bord kann man einiges sparen). Den Rest der sechsstünden Fährfahrt verbrachten wir unterbrochen von einigen Nieselregenschauern auf den Liegestühlen an Deck des Schiffes. Bei herrlichem Sonnenschein an den Bergen der Nordspitze Korsikas vorbeifahrend erreichten wir am Nachmittag Bastia. Um 15.45 Uhr schifften wir aus. Etwa 100 Minuten Autofahrt folgten, bis wir den Campingplatz „Marina d´Erba Rossa“ bei Ghisonaccia erreichten.

Nachdem wir den Wachmann passierten wurden wir an der Rezeption mit kühlem Orangensaft begrüßt und danach an das Zelt von Eurocamp verwiesen, wo wir nach einiger Wartezeit von einem Mitarbeiter unser Mobilheim zugewiesen bekamen. Dort packten wir schnell unsere Koffer aus und bezogen die Betten. Da wir schon des Öfteren ein Mobilheim über Berge& Meer gebucht hatten, wussten wir, welche Bettlaken wir benötigen würden. Es gibt 4 Einzelbetten (0.9 m x 2 m) und ein Doppelbett (1.40 m x 2 m).

Der „E.Lecierc“-Markt in Ghisonaccia als auch der etwas teure Spar-Markt in der Nähe der Campinganlage haben sonnabends bis 20:00 Uhr geöffnet, so dass wir noch den Abend nutzten, um schnell die notwendigsten Dinge einzukaufen. Auf der Rückfahrt auf den Platz mussten wir feststellen, dass man ohne den Schlüssel des Mobilheims nicht auf das Gelände gelassen wird. Das ist schlecht, wenn die Mitglieder unserer Familie mal unterschiedliche Pläne für den Tag haben. Das rote Armband, das man hier während der zwei Wochen tragen muss, berechtigt nur zur Nutzung des Schwimmbads auf dem Gelände.

2. Tag: Wir erkunden die „Marina d´Erba Rossa“

Nachdem wir uns nach der anstrengenden Anreise ausgeruht haben, erkundeten wir per Fahrräder, die wir mitgebracht haben, am Sonntag den Campingplatz. Wir nutzten den kleinen Laden hier, um unser Frühstück zu kaufen. Wir entdeckten auch das Schwimmbad, die anderen Läden und Bars, die Showbühne und den Animationsbereich.

Den Nachmittag verbrachten wir am Pool und am Strand. Der Sand fühlte sich sehr heiß unter den Füßen an. Bei angenehmen Wassertemperaturen konnten wir mit Blick auf die im Dunst liegenden hohen Berge im Hintergrund den ersten ruhigen Urlaubstag genießen.

Am Abend fuhren wir mit den Fahrrädern noch zu den Tiergehegen, die an die Anlage der „Marina d´Erba Rossa“ angrenzen. Unsere dreijährige Tochter war sehr erfreut, Fasanen, den Vogelstrauß, kleine Kängurus, Gänse und Schweine sowie viele Katzen sehen zu können.

Hätten wir keine eigenen Fahrräder dabeigehabt, hätte man vor Ort (buchbar über eine Telefonnummer) Fahrräder für 50 € pro Rad und Woche mieten können.

3. Tag: Ausflug in die Berge

Heute machten wir einen Autoausflug in die Berge. Angeregt von einem DIN-A-4-Ausdruck, den wir an der Rezeption mitnahmen, suchten wir zunächst „Le trou du diable“ (das Teufelsloch). Es ging in die Gegend von Prunelli di Fium´orbu. Den beschriebenen Wanderweg konnten wir zwar nicht finden, doch beeindruckte auch die schmale Straße mit den zahlreichen Kurven, die durch malerische Bergdörfer führte. Da auch in den Ortschaften die Durchgangsstraße sehr schmal war, trauten wir uns kaum, unser Fahrzeug abzustellen, um möglichen Verkehr nicht zu behindern.

Danach suchten wir das zweite Ziel, den Wasserfall „De la Buja“. Von San Gavino fuhren wir in Richtung Isolaccio di Fium´orbu. Mehrere hundert Meter hoch führte die sehr schmale Straße. Zum Glück hatten wir keinen Gegenverkehr, Ausweichmöglichkeiten gab es nur selten. Auf der Straße lagen öfters Steine, die auf gelegentliche Steinschläge hindeuteten. Auch sahen wir Hausschweine und Kühe auf der Straße, die sich von unserem Auto nicht aus der Ruhe bringen und uns warten ließen.

Durch den Hinweis eines älteren Einheimischen fanden wir den Beginn des Wanderweges, der uns der Beschreibung gemäß in 45 Minuten zu dem natürlichen Schwimmbecken führen sollte. Zunächst folgten wir zu Fuß bei etwa 30 C° Lufttemperatur der gelben Markierung. Als diese aufhörte folgten wir der rot-blauen. Diese endete für uns an einem großen Felsen. Wir konnten nicht erkennen, wie es von dort weitergehen kann. Wahrscheinlich hatten wir uns verlaufen und mussten unverrichteter Dinge umkehren. Die ersehnte Erfrischung am Wasserfall hatten wir nicht mehr, allerdings an zwei Stellen, an denen wir den Wildbach überqueren mussten. Die Wanderung war schon recht anspruchsvoll, insbesondere für unsere dreijährige Tochter. Auch in diesen recht niedrigen Höhen (ca. 500 Meter), die landschaftlich an unseren Harz erinnern, ist festes Schuhwerk zwingende Voraussetzung.

Die Abkühlung hatten wir in der Abenddämmerung dafür an unserem Strand in der „Marina d´Erba Rossa“. Erstmals erlebten wir hier in Korsika einige Regentropfen.

Zu erwähnen sind noch die freundlichen Mitarbeiter von Eurocamp. Heute schlossen sie unseren nagelneuen Grill an. Wenn etwas fehlte, wie etwa Besteckteile oder ein Besen und etwas zu reparieren war, wie etwa ein Wackelkontakt in der Gasleitung, war ein Mitarbeiter stets zur Stelle. Diese sprechen gut englisch.

4. Tag: Spielplatz, Minigolf, Tischtennis und Pool

Nach den gestrigen Strapazen hatten wir uns heute einen Ruhetag am hauseigenen Strand und dem Swimmingpool gegönnt. Der Weg von unserem Mobilheim zum Stand ist zu Fuß in fünf Minuten erreichbar.

Unsere Kleine wollte noch auf den schönen Spielplatz auf dem Gelände. Obwohl die Kinderbetreuung erst ab fünf Jahren ist, durften wir den Spielplatz benutzen. Dieser befindet sich allerdings im eingezäunten Bereich des Kids-Club und ist nur zu bestimmten Öffnungszeiten (9.00 - 12.00 Uhr und 15.00 - 17.00 Uhr) zu betreten. Einen anderen freizugänglichen Spielplatz haben wir hier nicht entdeckt.

Auch das Schwimmbad darf abends nicht mehr benutzt werden. Leider sind die Öffnungszeiten hier nicht ausgehängt. Dafür darf man hier rund um die Uhr eine der beiden Tischtennisplatten am Plaza-Bereich nutzen. Tischtennisschläger haben wir hier gekauft.

In dem abgesperrten Bereich gibt es auch die Möglichkeit, während der Öffnungszeiten kostenlos Minigolf zu spielen. Die Bahnen befinden sich aber in keinem guten Zustand.

Erstmals haben wir heute den Spar-Markt aufgesucht, der sich in zehn Minuten Fußmarsch in der Nähe der Anlage befindet.

5. Tag: Corte, die Stadt in der Inselmitte

Ein Ausflug nach Corte stand heute auf unserem Programm. Mit dem Auto benötigten wir für die 66 Kilometer etwas länger als eine Stunde. Corte, die heimliche Inselhauptstadt im Landesinneren der Insel, besticht mit seinen engen Straßen. Die alten Häuser, deren Hauseingänge häufig über keine Haustüren verfügen, zeigen sich überwiegend in nicht renovierten Zuständen. Es ist wohl Pflichtprogramm für alle Touristen, die Zitadelle mit dem Musée de la Corse und dem Nid d´Aigle (Alernest) genannten Aussichtsturm zu besuchen (Eintritt 5.30 € pro erwachsener Person). So taten wir dies auch. Vor der Zitadelle befindet sich noch ein weiterer Aussichtspunkt, der ohne Eintrittskarten zu besuchen ist. Auch von hier hatten wir einen schönen Blick in die Stadt und in die hohen Berge der Umgebung.

Auf der Rückfahrt über die Fernverkehrsstraße 200 machten wir noch eine Pause an einer kleinen als Raststätte fungierenden Holzhütte, die oberhalb des wild fließenden Tavignano in einer Kurve liegt. Einen besonderen Spaß hatte unsere kleine Tochter mit dem noch ganz jungen Wildschwein-Frischling, das über das Gelände lief und uns somit von der sehr langen Wartezeit auf das Essen ablenkte.

6. Tag: Solenzera, Ein Urlaubsort in der Nähe

Morgens nutzte Sabrina die vom Team der „Marina d´Erba Rossa“ angebotene Step-Aerobic, 45 Minuten schwitzen bei ca. 30 C°. Jeden Tag werden hier mehrere sportliche Aktivitäten, wie Wassergymnastik, Wasserball, Tischtennis, Beachvolleyball etc. angeboten.

Nach dem Strand- und Poolbesuch, der uns Sonnenbrände einbrachte, fuhren wir am Abend mit dem Auto nach Solenzara. Um diesen Ort, der der von unserem Strand gar nicht weit entfernt aussieht, erreichen zu können, braucht man mit dem Auto etwa eine halbe Stunde. Sehr schön ist der Yachthafen mit blauem Wasser in der Abendsonne.

Am späten Abend sahen wir schließlich noch eine karibische Tanzshow auf der Bühne unserer Ferienanlage. Unsere Animateure, die tagsüber die Kinder betreuen oder zur Wassergymnastik einladen, zeigten, dass sie auch professionell während einer Stunde Tänze zur Aufführung bringen können. Derartige Shows werden hier viermal in der Woche dargeboten. Nach der Show war, wie jeden Tag, bis Mitternacht Disco auf der Bühne.

7. Tag: Fahrradtour durch die nähere Umgebung

Es war ein durchweg trüber Tag. So ein Wetter hatten wir hier noch nicht erlebt. Die etwas kühleren Temperaturen waren aber gut geeignet für eine Fahrradtour durch die Umgebung unserer Ferienanlage. In der Nachbarschaft gibt es noch einige Ferienanlagen mehr, die wir besichtigt haben.

Besonders die Kinder waren erfreut über den Fasan, der von unserer Kleinen liebevoll „Kevin“ gerufen wurde, und auf unserer Ferienanlage frei herumlief. Auf dem Dach eines Mobilheime saß er allerdings nur selten.

8. Tag: Die Stadt Bonifacio an der Südspitze der Insel und der Traumstrand von Polombaggia

Zur Südspitze der Insel Korsika, zur Stadt Bonifacio, machten wir heute einen Ausflug. Sie liegt 88 Kilometer von unserer Ferienanlage entfernt, mit dem Auto braucht man etwa 1 ¾ Stunde. Von dem Yachthafen, in dem viele Luxusschiffe bestaunt werden können, gingen wir bei strahlendem Sonnenschein von der unteren Stadt einen steilen Weg hinauf zur historischen Oberstadt, die auf einem Felsen direkt am Meer erbaut wurde. Hier gibt es enge Gassen mit Restaurants und Souvenirgeschäften sowie die Kirche Ste-Marie Majeure. Sehenswert war auch die Bastion L´Etendard. Für 2.50 € Eintritt pro erwachsener Person kann man von hier einen schönen Ausblick auf den Hafen auf der einen Seite, sowie auf das blaue Meer mit den Klippen auf der anderen Seite genießen. Etwas weiter entfernt erkennt man die Navigationsanlage der französischen Marine an der Capo Pertusatu und die Berge der italienischen Nachbarinsel Sardinien.

Nachdem wir dies alles von der Stadt aus bereits gesehen haben verzichteten wir auf einen Bootsauslug entlang der Klippen. Auch einen Kurztrip nach Sardinien, der mit der Autofähre pro Fahrt 50 Minuten dauert, unternahmen wir nicht. Stattdessen fuhren wir einige Kilometer mit dem Auto in Richtung Capo Pertusato. Bei der besagten Marinestation endet die öffentliche Straße. Hier parkten wir und gingen etwa einen Kilometer zu Fuß zu einem alten Leuchtturm, der hinsichtlich seines baulichen Zustandes seine besten Zeiten schon weit hinter sich haben dürfte. Kurz dahinter befindet sich die Südspitze Korsikas und wohl auch von dem europäischen Frankreich. Zahlreiche Steinmännchen zeugen von diesem besonderen Ort.

Auf der Rückfahrt bogen wir kurz vor Porto-Vecchio rechts ab in Richtung Plage de Polombaggia. In den Abendstunden konnten wir einen der raren Parkplätze am Straßenrand ergattern und uns nach den Spaziergängen bei herrlichem Sonnenschein noch im Meer erfrischen. Dieser Strand wird als Traumstrand in einer kleinen Bucht in den Reiseführern empfohlen. Unterwegs haben wir aber noch andere Strände gesehen, die ähnlich reizvoll, wenngleich nicht so bekannt sind. Manche befinden sich direkt an der Fernverkehrsstraße 198 zwischen Solenzara und Fautea.

9 Tag: Das Bergdorf Prunelli di Fiumorbo

Heute zog es uns wieder in die Berge, genauer in den Ort Prunelli di Fiumorbo. Dieser Ort scheint direkt über unserer Ferienanlage zu thronen. So sieht man ihn tagsüber vom Strand aus. Noch mehr fällt er nachts auf, wenn die orangefarbenen Lampen des Ortes wie eine Kette an dem Berg zu liegen scheinen. Jetzt haben wir mal den Blickwinkel von oben gehabt. Dies war jedoch nur ein Vorgeschmack auf das, was am nächsten Tag folgen soll.

Da wir etwas Zeit hatten, nutzten wir an diesem Tag auch mal eine Waschmaschine auf dem Ferien-Gelände. Es gibt fünf Waschmaschinen für jeweils bis zu 6.5 Kilogramm (6.50 €) und eine Waschmaschine für 10 Kilogramm (10 €) sowie zwei Trockner (3.50 €).

Am Abend unternahmen wir noch eine kleine Fahrradtour in Richtung „Etang D´Urbino“, einem See direkt an der Küste nördlich unseres Strandes. Vernünftige Landkarten für Fahrradtouren haben wir hier noch nicht entdeckt. Allerding befindet sich am Sparmarkt ein Stadtplan, der die Idee für diese Tour gab. Durch den Pinienwald war die Strecke sehr schön; das Seeufer ist im Naturschutzgebiet per Weg scheinbar aber nicht zu erreichen.

Spätabends sahen wir wieder eine „Cabaret-Show“ unserer Animateure.

10. Tag: Bergtour zum Gipfel des Monte Renoso (2352 m)

Heute erstieg ich den Gipfel des Monte Renoso (2.352 m). Täglich sehe ich das Hochgebirge westlich unseres Ferienortes, nun wollte ich mal die Perspektive wechseln und das Meer sowie die Landschaft auf der Ebene von hoch oben sehen. Der Himmel war wolkenlos, ideales Wetter für eine weite Fernsicht.

Mein Ausgangspunkt war eine Skistation, bis zu der man mit dem Auto anreisen kann. Obwohl der Berg Luftlinie ca. 27 Kilometer von der „Marina d´Erba Rossa“ entfernt liegt beträgt die Strecke der Anfahrt durch die kurvenreichen Straßen rund das Doppelte. Doch diese Anfahrt war bereits ein landschaftlicher Genuss. Von Ghisonaccia aus ging es die RD 344 hinauf entlang des Flusses Fium´Orbu in den Bergort Ghisoni. Von dort geht es weiter etwa dieselbe Strecke bis zu der Skistation am Rande der Baumgrenze.

Der Anstieg ging zunächst auf einem Weg durch Gestrüpp auf eine Hochwiese mit durchschlängelnden Bächlein. Hinter eine Kuppe wurde der tiefgrüne Bergsee „Lac de Bastani (2.092 m) sichtbar. Von dort ging es noch ein Stück über Geröll bergauf bis zu dem Grat, einem gerölligen Hochplateau. Von hier noch etwas höher erreichte ich das Gipfelkreuz.

Leider zogen von Westen her Wolken auf, sodass mir der Blick zur Westküste verwehrt war. Dafür war der Blick in Richtung Osten auf das sonnige Mittelmeer umso überwältigender. Von hier aus konnte ich Inseln erkennen, die ich vom Strand noch nicht entdeckt hatte. Und ganz weit in der Ferne sah ich eine Gebirgskette, die wohl das italienische Festland sein muss.

Nach dem Abstieg und der Heimfahrt kühlte ich mich bei uns am Strand mit einem Bad im Meer ab. Wo gibt es das sonst noch, dass eine alpine Wanderung mit einem Bad im Meer abschließt, ohne dass man hierfür erst noch hunderte von Kilometern zurücklegen müsste?

Der Rest der Familie verbrachte den ganzen Tag am Strand und am Swimmingpool.

Für unsere dreijährige Tochter hieß es heute Abschied zu nehmen von ihren niederländischen Freund Nathan, der im Mobilheim gegenüber wohnte und mit ihr gerne mit dem Lauf- bzw. Kinderfahrrad den Platz erkundete.

11. Tag: Mit der Schmalspureisenbahn durch die Berge zur Inselhauptstadt Ajaccio

In die Berge ging es auch heute. Allerdings nicht zu Fuß sondern mit dem Zug. Von Corte unternahmen wir einen Ausflug nach Ajaccio. Circa zwei Stunden schlängelte sich die Schmalspurbahn für die einfache Strecke durch das Gebirge. Von der Küstenstadt Ajaccio bis zum höchsten Punkt der Strecke bei Vizzavona sind immerhin gute 1163 Höhenmeter zu bewältigen. Für unsere Familie, die laut Tarifordnung der Bahngesellschaft drei Erwachsene und ein Kind zählte, mussten für die Zugfahrt ca. 80,00 EUR hingeblättert werden. Das Wetter und die Sicht waren hervorragend, absolut wolkenlos, noch besser als am Tag zuvor.

In Ajaccio war es sehr heiß, was für die Stadtbesichtigung eher ungünstig war. Auffallend waren die Hochhäuser, die wir nun seit fast zwei Wochen gar nicht mehr gesehen haben. Das Stadtleben wirkte so auch vergleichsweise hektisch. Am Maison Napeleon, dem Geburtshaus des einstigen Kaisers und Feldherren, war man wohl auf Massentourismus eingestellt. Anhand von Bändern war dargestellt, wie man sich anzustellen hat, um an den Eingang zu gelangen. Auf einem Hinweisschild wurde in mehreren Sprachen dazu aufgefordert, bitte sein Kleingeld rechtzeitig parat zu halten. Ein grimmiger uniformierter Wachmann am Entrée gab mir schlussendlich das Gefühl, an diesem Ort eigentlich nicht willkommen zu sein. Von einem Museumsbesuch sah ich ab; über Napoleon kann ich mich auch anders, vielleicht auch weniger verherrlichend, informieren.

Am Abend war wieder Strand angesagt und anschließend, nach der Kinderdisco, die Tanzshow „Rouge et Noir“, die wiederum meisterhaft von unseren Animateuren inszeniert und dargeboten wurde. Unsere großen Kinder lernten heute jeweils gleichaltrige Freunde aus der Schweiz kenne, mit denen sie fortan die Sommerabende in der Ferienanlage verbrachten.

12. Tag: Die Lagune Etang d´Urbino

Wir hatten einen Ruhetag am Strand und am Pool. Um nicht noch einmal Sonnenbrände zu erleiden, cremten wir uns gründlich mit Sonnenmilch ein. Dieses Mittel ist hier absolut wichtig. Immer wieder kann man hier Urlauber sehen, die die Kraft der Sonne wohl etwas unterschätzt haben, wie wir zu Beginn unseres Urlaubs.

Hier soll auch einmal die Dusche direkt am Strand erwähnt werden, mit der man nach dem Bad im Meer das Salzwasser von der Haut sowie den Sand von den Füßen abspülen kann.

Am Abend machten wir noch einen kurzen Ausflug mit dem Auto zum Etang d´Urbino. In Richtung dieser Strandlagune waren wir ja bereits am vergangenen Sonntag unterwegs. Nun fuhren wir auf eine von Westen weit in das Gewässer ragende Halbinsel. Idyllisch liegt hier ein schwimmendes Restaurant, das sich auf in der Lagune gezüchtete Austern und Miesmuscheln spezialisiert hat.

13. Tag: Unser Tierpark der „Marina d´Erba Rossa“

Heute hatten wir noch ein Strandtag. Zur Abwechslung besuchten wir heute noch einmal die Tiere, die am Rande unserer Ferienanlage gehalten werden.

Am Abend war wieder Kinderdisco, die an sechs Tagen in der Woche angeboten wird, angesagt.

14. Tag: Flusswanderung durch die Cascades du Polischellu

Unser vorletzter Urlaubstag bildete noch einmal einen Höhepunkt. Wir unternahmen mit der gesamten Familie eine Flusswanderung durch die Cascades du Polischellu. Ausgangspunkt war eine Brücke über den Polischellu-Bach hinter Bocca di Larone und dem Bavellapass, über den die Straße D 268 von Solenzara nach Zonza führt.

Erforderlich waren hierfür lediglich Badesachen und feste Badesandalen (Turnschuhe hätten es auch getan). Insgesamt fünf Kaskaden mit dazugehörigen Badebecken erstiegen bzw. durchschwammen wir. Manchmal mussten wir uns gut überlegen, wie wir am besten die Kaskaden (kleine Wasserfälle) hinaufkommen. Manchmal stiegen wir direkt durch den Wasserfall hinauf, manchmal zogen wir es vor, durch die Felsen daneben nach oben zu klettern. Die Badeteiche konnten wir stets durchschwimmen, die Wassertemperaturen waren annehmbar und angesichts des sehr warmen Wetters erfrischend. Da auch unsere dreijährige Tochter mitwanderte, machten wir nach der fünften Kaskade kehrt, da der weitere Anstieg zu mühsam gewesen wäre. Von weiter oben kamen geführte Canyon-Wanderer, die mit Helmen und Schutzanzügen ausgestattet waren.

Beim Abstieg bestand die Herausforderung darin, einen möglichst einfachen Weg hinab durch die Kaskaden zu finden. Oftmals war dieser ein Sprung vom Felsen in das kühle Nass des Wasserbeckens.

Da wir hier definitiv von oben bis unten nass wurden, haben wir auf die Mitnahme eines Fotoapparates verzichtet. Leider hatten wir keine wasserdichte Tupper-Dose dabei, denn hierin hätten wir den Fotoapparat gut und trocken transportieren können.

Auf dem Rückweg machten wir noch an der D 268 Halt bei den Kaskaden des Gumpen-Flusses in der Nähe des Campingplatzes U Ponte Grossu. Diese Badebecken waren weniger schroff, das Wasser lief gefällig über die Kaskaden, die problemlos von Stein zu Stein begehbar waren. Doch auch hier waren Sprünge ins Wasser von über drei Meter hohen Felsen möglich. An dem heutigen sonnigen und sehr warmen Tag waren diese Badestellen gut besucht.

15. Tag: Abschied von der Insel

Der Tag des Abschieds war gekommen. Bis 10.00 Uhr mussten wir das Mobilheim verlassen haben. Bereits tags zuvor überreichte uns eine Mitarbeiterin von Eurocamp einen deutschsprachigen Zettel, auf dem stand, was vor der Abreise zu erledigen ist: Kühlschrank ausschalten, Mülleimer leeren, Grill saubermachen.

Wir fuhren die 92 Kilometer nach Bastia. Auf das Hafengelände wurden wir erst 90 Minuten vor Abfahrt der Fähre gelassen. Es war sehr heiß, Schattenplätze waren sehr knapp.

Um 16.15 Uhr traten wir die Rückfahrt mit der „MOBY ZAZÀ“ an, dem selben Schiff wie auf der Hinfahrt. Es blieb noch sehr lange sonnig und warm. Die Nordspitze Korsikas war noch lange zu sehen. Erst als wir weit über die Hälfte der Fahrstrecke über das Meer zurückgelegt hatten, verschwanden irgendwann die Berge hinter dem Horizont, als nach vorne gen Norden schon lange die Berge des italienischen Festlandes, aber auch graue Wolken zu sehen waren. Inzwischen Nacht mit Vollmondschein erreichten wir gegen 23.30 Uhr den Hafen von Genua.

Nach einer zuvor gebuchten Übernachtung in der italienischen Hafenstadt traten wir gegen 8.00 Uhr des nächsten Tages die Rückfahrt an. Unterwegs erlebten wir zahlreiche Regenschauer, wodurch uns endgültig klar wurde, dass der sonnige Urlaub nun vorbei ist.

Nachwort

Der Urlaub auf Korsika hat uns allen sehr gut gefallen. Wir könne uns vorstellen, hierher einmal wieder zu kommen. Wir haben längst noch nicht alles gesehen. Besonders die Flusswanderung, die wir am vorletzten Tag unternommen haben, ist wiederholungswürdig und noch erweiterbar.

Die Anreise mit dem Auto war für uns zwar etwas lang, doch eröffnete uns das eigne Auto mit den mitgebrachten Fahrrädern vielfältige Möglichkeiten, die Insel zu erkunden.

Zur Erkundung der Insel haben uns folgende Bücher sehr geholfen: - Stefanie Holtkamp, Korsika (mit Faltkarte), MERIANmomente 2014, 14.99 € - Christoph Berg, Korsika, Wanderführer mit 35 Trips und Touren, Michael Müller Verlag Erlangen, 3. Auflage 2016, 14.90 € - Klaus Wolfsperger, Korsika, Die schönsten Küsten- und Bergwanderungen, Rother Wanderführer, Bergverlag Rother München, 14. Auflage 2016, 14.90 € (dieses Buch ist auch in den größeren Einkaufsmärkten auf Korsika erhältlich)

Zudem geben auch die in der Rezeption der „Marina d´Erba Rossa“ erhältlichen Zettel, die Korsika-Landkarte sowie eine Bildschirmpräsentation nützliche Ideen und Hinweise.

Ihr Reiseverlauf

Ihr Urlaubsort: Ghisonaccia
Wie kaum eine andere Region kombiniert Korsika die Vorzüge Frankreichs und bietet Ihnen so kulturelle, kulinarische und landschaftliche Highlights wohin Sie auch blicken. Bei einem Spaziergang durch die mittelalterlichen Gassen der Altstadt von Ghisonaccia sollten Sie es nicht versäumen die fangfrischen Muscheln, eine besondere Spezialität des Ortes, zu probieren. Die "Etang d’Urbino" (10 km) ist mit einer Fläche von 750 ha die zweitgrößte Meereslagune Korsikas. Dieses Gewässer ist ein außergewöhnlicher Ort und ein wahres Vogelparadies, welches Sie auf keinen Fall verpassen dürfen.
Erkunden Sie zudem Corte (61 km) die ehemalige Hauptstadt Korsikas. Bis heute ist Corte ein Symbol für den Kampf um die Unabhängigkeit und Selbstbestimmung der Korsen geblieben. Als einzige der wichtigen Städte Korsikas liegt Corte nicht am Meer, sondern tief im nördlichen Landesinnern, überragt von der auf einem Felsen erbauten Zitadelle. 87 km vom Campingplatz entfernt, erwartet Sie die Hafenstadt Bastia. Gönnen Sie sich ein paar schöne Stunden am Hafen. Machen Sie ebenfalls einen Abstecher in das Gebirge von Bavella, einer der meistbesuchten Orte auf Korsika (67 km).

Eurocamp - Die ganz große Urlaubsfreiheit
Der Marktführer für organisierten Campingurlaub überzeugt seine Gäste Jahr für Jahr durch Qualität sowie sichere und gepflegte Anlagen. Erleben Sie gemeinsam mit Eurocamp ein einzigartiges Urlaubsgefühl auf den besten Campingplätzen in den schönsten Regionen Europas. Lernen Sie dank der zentralen Lage der Campingplätze neue Länder, Kulturen und Leute kennen. Finden Sie Ihren persönlichen Lieblingsplatz und verbringen Sie einen Urlaub voller Erlebnisse mit der ganzen Familie. Während die Kinder den Campingplatz auf eigene Faust erkunden und spannende Abenteuer mit vielen neuen Freunden erleben, genießen Sie erholsame und entspannte Stunden inmitten traumhafter Natur. Packen Sie Ihre Koffer und starten Sie in einen spannenden Familienurlaub voller neuer Möglichkeiten, Erholung und Urlaubsvergnügen. Ganz unter dem Motto "Ankommen und direkt entspannen" wünschen wir Ihnen einen schönen Urlaub.

Ihr 4-Sterne-Campingplatz: Marina d`Erba Rossa (Landeskategorie)
Ihr Campingplatz bietet die ideale Lage zum Entspannen, am 80 m breiten und 30 km langen freisandigen und bezaubernden Sandstrand. Der Platz überzeugt mit sehr guter Infrastruktur und gepflegten Anlagen und verfügt über Rezeption, Restaurant mit Pizzeria, Bar/Poolbar, Animationsprogramm, Waschsalon mit Wäschetrockner, Baby/Wickeltisch und Waschmaschine, Bäckerei, WLAN gegen Gebühr, Eisdiele, Souvenirladen, kleinen Supermarkt, Kinderclub und Kinderdisco, 2 moderne und funktionale Sanitäranlagen und die Möglichkeit Safe und Kühlboxen gegen Gebühr zu mieten.
Eine sonnenverwöhnte Terrasse mit Sonnenliegen und Sonnenschirmen steht in der Nähe der Pools zur Verfügung. Der große Pool mit Strand- und Meerblick sorgt für Entspannung und Erholung pur, ebenso der SPA-Bereich (nur vom 30.04. - 08.10). Zudem können Sie sich vom 30.04. bis zum 08.10. gegen eine kleine Gebühr bei einer Kosmetik/Körperbehandlung, Massage oder Maniküre verwöhnen lassen.
Für Sportbegeisterte bietet der Campingplatz zahlreiche Aktivitätsmöglichkeiten. Sie können sich beim Tennis, Tischtennis, Fußball, Basketball, Volleyball und Boules sportlich verausgaben. Genießen Sie einen unvergesslichen Urlaub mit Ihrer ganzen Familie.