Oktober - November 2019

Reisebericht: Australien Rundreise von Perth über Ayers Rock bis Cairns.

Starten Sie zusammen mit unserer Chronistin in ein Abenteuer und lernen Sie Australien auf einer Rundreise kennen. Bestaunen Sie Sydney mit der Harbour Bridge und blicken Sie ehrfürchtig auf den Ayers Rock.

Chronisten in Australien
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Berge & Meer Chronisten

Mein Mann und ich lieben es, zu reisen und die Welt zu entdecken. Nach diversen Reisen auf eigene Faust durch Europa und vielen Mietwagenrundreisen durch 40 Staaten der USA sind wir vorletztes Jahr auf den Geschmack gekommen, auch andere Teile der Welt kennen zu lernen. Wir hatten uns für eine geführte Rundreise mit Berge & Meer durch China entschieden. Weil wir mit der Durchführung der Reise sehr zufrieden waren, buchten wir im letzten Jahr eine Südafrika-Tour und wurden wiederum nicht enttäuscht. In diesem Jahr sollte es nun also Australien sein. Wir haben es nicht bereut, denn es war eine unvergessliche Reise mit einem abschließenden Aufenthalt in Singapur als „Sahnehäubchen“.

1. Tag

Anreise

Lange hatten wir von einer Reise nach Australien geträumt, anlässlich unserer Silberhochzeit erfüllten wir uns endlich diesen Traum. Die im Reisepreis enthaltene Zugfahrt mit dem ICE von Bonn/Siegburg nach Frankfurt dauerte nur 39 Minuten. Bereits beim Einchecken wurde meinem Mann und mir mitgeteilt, dass wir ggf. den Anschlussflug in Singapur verpassen würden. Unser Flieger kam erst noch aus New York und konnte dort wegen schlechtem Wetter erst mit Verzögerung starten. In Singapur hatten wir lediglich eine Stunde Zeit zum Umsteigen. Das könnte knapp werden! Mit weit mehr als einer Stunde Verspätung bestiegen wir die Maschine der Singapore-Airline, im Kopf die beunruhigende Frage, was aus unserem Anschlussflug nach Perth und dem Anschlussprogramm in Australien werden würde.

2. Tag

Perth

Nach einer Nacht an Bord landeten wir nach gut 12 Stunden Flug am Morgen mit erheblicher Verspätung in Singapur. Dort wartete bereits hilfreiches Flughafenpersonal auf uns, das uns eiligen Schrittes ins nächste Terminal leitete, wo man mit dem finalen Boarding der Maschine nach Perth tatsächlich auf uns gewartet hatte - natürlich nicht nur auf uns, denn etliche Passagiere waren auf den Anschlussflug nach Perth gebucht. Wir saßen kaum auf unseren Plätzen, da rollten wir auch schon zur Startbahn. Wir konnten unser Glück kaum fassen! Ob unser Gepäck so schnell verladen werden konnte? Die Antwort bekamen wir in Perth. Nach der Einreisekontrolle trafen sich 23 Reisende bei Reiseleiterin Petra mit ihrem Berge & Meer-Schild ein. Alle hatten ihr Gepäck bekommen, nur der Koffer einer jungen Mitreisenden fehlte leider (und wurde am nächsten Tag ins Hotel nachgeliefert).

Australien begrüßte uns mit dem heißesten Tag des dortigen Frühlings, denn es waren 30 Grad. Direkt ging es mit dem Bus auf die Stadtrundfahrt, die aufgrund unserer Verspätung leider etwas verkürzt ausfallen musste. Petra gab uns erste Informationen zu Land und Leuten. Der Bundesstaat Western Australia, in dem wir uns befanden, erstreckt sich über rund 1/3 der Fläche Australiens, hat aber nur ca. 2,5 Mio. Einwohner, von den alleine 2 Mio. in der Hauptstadt Perth leben. Die Stadt ist die einsamste Großstadt der Welt, denn sie liegt 2.700 km von der nächsten Großstadt Adelaide entfernt. Ein Stop erfolgte am Kings Park mit einem herrlichen Blick auf Perth.

Schließlich erreichten wir das zentral-gelegene Travelodge Hotel, wo wir unser geräumiges Zimmer bezogen und uns bald zu Fuß auf den Weg machten, um die Stadt zu erkunden. Die Devise hieß, so lange wie möglich „wach bleiben“, was uns gut gelang. So hatten wir fast keinen Jetlag! Wir spazierten vorbei an The Mint, der historischen Münzprägeanstalt und der St Mary`s Cathedral. An der schönen im Gothic Style gebauten Town Hall ging es vorbei zum Barrack Square mit dem Bell Tower am neu gestalteten Elizabeth Quay.

Die Sonne ging gerade unter und wir verstanden, warum Perth „The City of Lights“ genannt wird. Der traumhafte Blick auf die beleuchtete Stadt und die bunten Lichtspiegelungen im Hafenbecken zog uns sofort in ihren Bann. Vorbei am London Court, einer im viktorianischen Stil gehaltenen schmalen Einkaufsgasse, die uns sofort an die Harry Potter-Romane erinnerte, gingen wir Richtung Hotel.

Im ganz in der Nähe gelegenen Grosvenor Pub aßen wir zu Abend. Dabei mussten wir feststellen, dass ein Glas Bier oder Wein hier ziemlich teuer war, was sich leider auf der gesamten Reise nicht änderte. In Australien ist die Alkoholsteuer sehr hoch, was dem Besucherandrang in den Pubs aber keinen Abbruch tut. Dagegen waren die Preise fürs Essen bei weitem nicht so hoch wie befürchtet. Und geschmeckt hat es auch immer sehr gut!

Ein langer Tag ging zu Ende. Gegen 22 Uhr lagen wir im Bett.

3. Tag

Perth

Heute hatten wir den Ausflug zu den Pinnacles gebucht. Zuerst stoppten wir jedoch im Valley Memorial Park, einem Urnenfriedhof, auf dem wildlebende Kängurus zwischen den im Boden eingelassenen Grabtafeln herumhüpften. Unsere ersten Kängurus! Wir waren begeistert und beobachteten sie mit respektvollem Abstand. Der nächste Halt erfolgte in Guilderton. Wir unternahmen einen kurzen Spaziergang entlang des Strandes, wo der Moore River in den Indischen Ozean mündet. Die Küste wird Shipwreck Coast genannt, denn hier liegen mehr als 300 Schiffwracks vor der Küste. Ein weiteren Stop erfolgte am Wedge Island Lookout am Indian Ocean Drive, von wo man einen weiten Blick auf das türkis-farbene Meer und die hellen Sanddünen hatte.

In einem kleinen Café in Cervantes nahmen wir unseren Lunch ein. Anschließend fuhren wir zum Thirsty Beach, dessen Sand fast weiß war. Nur kurz genossen wir Sonne, Strand und Meer. Hier ließe es sich länger aushalten, doch wir mussten weiter. Durch den Nambung Nationalpark fuhren wir zu den Pinnacles, bis zu 3 Meter hohen Kalksteinfelsen, die wie Nadeln aus dem ockergelben Wüstensand herausragen. Ein beeindruckendes Naturschauspiel! Unsere Reiseleiterin Petra spazierte mit uns durch den „Nadelwald“ und zeigte uns interessante Formationen abseits des von PKWs befahrbaren 5 km langen Rundwegs. Die Landschaft war beeindruckend! Auf dem Rückweg nach Perth passierten wir uralte Grasbäume, die auch die verheerenden australischen Buschfeuer überstehen.

Nach einem kurzen Kaffee-Stop in Lancelin erreichten wir gegen 18 Uhr unser Hotel in Perth. In dieser wunderbaren Stadt, die historische und moderne Bauten gekonnt miteinander vereint, gab es noch viel zu entdecken. Also machten wir uns durch die Hay Street Mall und Murray Street Mall, den Haupteinkaufsstraßen der Stadt, auf zum Forrest Place und weiter über den neu errichteten und mittlerweile hell erleuchteten Yagan Square nach Northbridge, dem Ausgehviertel der Stadt mit vielen Pubs und Restaurants.

An diesem Abend aßen wir malayisch. Da Australien als Einwanderungsland von vielen Volksgruppen geprägt wird, ist die Küche hier sehr vielfältig. Die Australier grillen neben Lamm auch Känguru und Krokodil, essen aber auch Hamburger, Fish and Chips, Pizza und Souvlaki. Weit verbreitet sind neben indischen und chinesischen Restaurants auch solche aus anderen Teilen Asiens. Gut gesättigt spazierten wir zum Hotel zurück.

4. Tag

Perth & Melbourne

Da wir erst mittags zum Weiterflug nach Melbourne abgeholt wurden, nutzten wir den Morgen zu einem weiteren Spaziergang durch Perth. Montagmorgen kam Leben in die Stadt. Vorbei am Government House, der St George´s Cathedral und dem Supreme Court erreichten wir erneut den wunderschönen Elizabeth Quay. Weiter ging es zu His Majesty´s Theatre, einem prachtvollen Bau aus dem Jahr 1904. Erneut - und diesmal am Tag - schlenderten wir durch den bezaubernden London Court und an der Town Hall vorbei zurück zum Hotel, von wo aus wir zum Flughafen gebracht wurden.

Der Flug mit Virgin Australia dauerte 3,5 Stunden. Da Western Australia keine Sommerzeit hat, der Bundesstaat Victoria dagegen schon, mussten wir die Uhr 3 Stunden nach vorne stellen. Bei Sonnenuntergang landeten wir in Melbourne, der Hauptstadt von Victoria. Unsere Reiseleitern Christine begrüßte uns. Da das Mikrofon im Bus defekt war, konnte sie uns leider nur die allernötigsten Informationen weitergeben.

Um 21:15 Uhr kamen wir hungrig an unserem Hotel an. Die Lage des Ibis war gut in Straßenbahnnähe und das Zimmer geräumig. Statt eines Ausblicks schauten wir jedoch in unmittelbarer Nähe auf die Wand des Nachbarhauses. Nicht einmal ein Stück des Himmels war zu sehen! Erstaunlicherweise schließen in der 5 Mio.-Stadt Melbourne (wie überall in Australien) die Restaurants recht früh, so dass wir uns mit zwei anderen Pärchen aus unserer Gruppe zu unserem Bedauern bei Mc Donalds wiederfanden, um überhaupt noch etwas essen zu können.

5. Tag

Melbourne

Melbourne brummt, und das sah man überall: Ich habe in keiner Stadt der Welt eine solche Bautätigkeit gesehen wie hier, nicht in New York, nicht in London und auch nicht in Shanghai. An jeder Ecke entstehen neue Wolkenkratzer und wird an Straßen gebaut.

Melbourne ist die südlichste Millionenstadt der Erde. Auf einer Stadtrundfahrt passierten wir Carlton, das italienische Viertel. Anschließend stoppten wir am Queen Victoria Market, dem größten Open Air-Markt der südlichen Hemisphäre. Während das Angebot auf dem Obst- und Gemüsemarkt so fotogen wie überall auf der Welt war, begeisterten uns die Läden in der seit 1869 bestehenden Fleisch- und Fischhalle. Hier und in den angrenzenden Hallen gab es an den liebevoll eingerichteten Ständen scheinbar kulinarisch nichts, was man nicht kaufen konnte. Ein Fest für die Sinne!

Weiter ging die Busfahrt durch die Innenstadt und am Parlament von Victoria vorbei zur St. Patrick´s Cathedral, der wir einen kurzen Besuch abstatteten. Wir durchquerten den großen Kings Domain Garten und fuhren vorbei am Olympic Park. Melbourne war 1956 Ausrichter der Olympischen Spiele und die Australier im Allgemeinen sind sehr sportbegeistert. Einen kurzen Blick konnten wir im Vorbeifahren auf das Tennis-, Fußball- und Rugbystadion der Stadt erhaschen, bevor es über die Princess Bridge zurück in die Stadtmitte ging. Dort am Yarra-River eröffnete sich ein traumhafter Blick auf die Skyline von Melbourne. Hier mussten wir unbedingt noch mal hin!

Und so starteten wir, nachdem wir wieder am Hotel angekommen waren, unser Sightseeing auf eigene Faust. Es war ein herrlicher Frühlingstag, 23 Grad und keine Wolke am Himmel. Mit der Bahn fuhren wir zum Parlament. Vorbei am altehrwürdigen Windsor Hotel, dem besten Hotel der Stadt, spazierten wir durch die Fitzroy Gardens zum Captain Cook´s Cottage. Das Elternhaus von James Cook, dem ersten Europäer, der 1770 australischen Boden betreten hatte, war 1934 in England abgebaut und hier originalgetreu wieder aufgebaut worden. Weiter führte uns der Weg durch Melbournes Laneways, kleinen Gässchen mit sehenswerten Graffitis- längst kein Geheimtipp mehr. Begeistert entdeckten wir die bunt-verzierte Hosier Lane und die ebenfalls interessante AC/DC-Lane, bevor wir weiter zur St Paul´s Cathedral gingen. Vorbei am imposanten Bau der Flinders Street Station sahen wir uns den Federation Square mit seinen modernen Würfelbauten an. Dann waren wir wieder auf der Princess Bridge und genossen den Blick auf die Skyline. Auf der anderen Seite des Flusses war unser Ziel der Eureka-Tower. Der Turm ist mit 297 Metern das höchste Gebäude Melbournes mit der höchsten Aussichtsplattform der südlichen Hemisphäre. Von dort aus genossen wir eine prachtvolle Aussicht über die Stadt. Wieder auf Straßenniveau, passierten wir die Town Hall und sahen uns die altehrwürdigen Block Arcade und Royal Arcade an, zwei sehr sehenswerte Ladenpassagen im viktorianischen Stil. Anschließend nahmen wir die Straßenbahn in die neu gestalteten, modernen Docklands, wo sich auch das Riesenrad Melbourne Star befindet. Im Schein der untergehenden Sonne fand ich es dort besonders schön.

Für uns endete der erlebnisreiche Tag mit einem Abendessen in der Little Bourke Street in Chinatown, die wir wieder mit der Straßenbahn erreichten. Wir hatten die Freizeit am heutigen Nachmittag einer Fahrt nach Phillip Island zur abendlichen Pinguin-Beobachtung vorgezogen und diesen fakultativen Ausflug nicht gebucht.

6. Tag

Melbourne

Auf unserem Ausflug zur Great Ocean Road (um es vorweg zu nehmen: für mich einer der Höhepunkte der Reise) hatten wir ausgesprochenes Glück mit dem Wetter. Zunächst hielten wir zur Kaffeepause im kleinen Örtchen Colac, dessen Main Street mich sehr an eine verschlafene amerikanische Kleinstadt erinnerte. Durch Farmland fuhren wir weiter zur Küste. Im Port Campell Nationalpark erreichten wir die 12 Apostel. Diese in der Brandung des Pazifischen Ozeans Wind und Wellen trotzenden Felsformationen erreichen fast 65 Meter. Leider existieren nur noch acht Apostel, ein einsturz-gefährdetes Naturdenkmal.

Nach kurzer Busfahrt erreichten wir die Loch Ard Gorge und stiegen über eine Holztreppe in die Schlucht hinab. Wir wurden mit einem wunderschönen Blick auf die sich zum Meer hin öffnenden Felsen belohnt. Die Schönheit dieses Küstenabschnitts der Great Ocean Road ließ mir den Atem stocken. Das Farbenspiel von Himmel, Stein, Sand und Meer war überwältigend. Gerne wäre ich noch länger geblieben. Aber wir fuhren weiter zur Mittagspause in den kleinen Küstenort Port Campbell. Hier gönnten wir uns ein Eis und genossen den schönen Blick auf die kleine Badebucht.

Anschließend fuhren wir nach Apollo Bay, einem der Hauptorte der Grand Ocean Road, der trotzdem recht beschaulich wirkte. Wir unternahmen einen kurzen Spaziergang zum herrlich weißen Sandstrand. Unser nächster Stop war am Campingplatz von Kennett River. Zu unserer Überraschung gab es hier wildlebende Papageien, Kakadus und Koalas in den Bäumen zu bestaunen. Kaum aus dem Bus gestiegen, landeten die Vögel auch schon auf unseren Armen, Schultern und Köpfen.

Vorbei am Badeort Lorne mit seinen chicen Strandhäusern erreichten wir den Memorial Arch, einen Bogen zu Beginn bzw. zum Ende der Great Ocean Road, der an die ehemaligen Soldaten erinnert, die als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme nach dem 1. Weltkrieg diese phantastische Straße gebaut hatten. Erneut nutzten wir hier die Möglichkeit, kurz an den herrlichen Strand zu gehen.

Voller wunderbarer Eindrücke erreichten wir unser Hotel. Nach kurzer Zeit dort machten wir uns erneut auf den Weg, um Melbourne-by-Night zu erleben. Zum Abendessen besuchten wir erneut den Victoria Market, denn hier findet mittwochabends ein asiatischer Foodcourt statt. Die Auswahl an (uns teils unbekannten) Speisen war überwältigend und wir fühlten uns nach Asien versetzt. Gestärkt nahmen wir die Straßenbahn zur Flinders Street Station. Von dort gingen wir erneut über die Princess Bridge und genossen den wunderschönen Blick über die Stadt am Yarra-River. Einfach atemberaubend! Entlang der Southbank Promenade ergaben sich immer wieder phantastische Ansichten des nächtlichen Panoramas. Unterhalb der Sandridge Brigde liegt die Pony Island Bar. Dort nahmen wir einen Drink und ließen die funkelnde Skyline auf uns wirken. Mit der Straßenbahn erreichten wir schließlich wieder unser Hotel.

7. Tag

Melbourne & Hobart

Am Vormittag flogen wir mit Virgin Australia nach Hobart auf der Insel Tasmanien. Der Flug dauerte 1 ½ Stunden. Unsere Reiseleiterin Hilke aus Hamburg nahm uns in Empfang. Auf der anschließenden Stadtrundfahrt erklärte sie, dass Hobart nach Sydney die zweitälteste Stadt Australiens ist, die 1803 als Sträflingskolonie gegründet wurde. Hierher verschifften die Engländer unzählige ihrer Strafgefangenen, die aufgrund einer Hungersnot auch schon wegen geringer Vergehen verurteilt worden waren. Die dortigen Gefängnisse waren total überfüllt. In Australien sollten sie nach Verbüßung ihrer Strafe sesshaft werden und so das Land für die englische Krone sichern.

Zu einem Foto-Stop hielten wir am Rosny Hill, von wo aus man einen weiten Blick über Hobart und die Küste hatte. Danach fuhren wir vorbei am Parlament von Tasmanien zum historischen Salamanca Square am Hafen. Dort aßen wir an einer der kleinen Buden am Elizabeth Street Pier Fish & Chips zu Mittag. Anschließend unternahm Hilke mit uns einen Spaziergang entlang der malerischen Franklin Wharf. Man merkte sofort, dass man es in Hobart mit seinen 200.000 Einwohnern wesentlich ruhiger angehen lässt, als in der Weltstadt Melbourne.

Unser nächster Halt war der Mount Nelson Lookout, von dessen Telegrafenhaus zur Zeit der Strafgefangenentransporte in kurzer Zeit Meldungen von Hobart zur Gefängnisinsel Port Arthur übermittelt wurden. Auch von hier eröffneten sich sehr schöne Aussichten auf die Stadt und die buchtenreiche Umgebung.

Schließlich wurden wir zu unserem Hotel, dem Ibis Styles, gebracht. Da Hobart überschaubar ist und wir bereits fast alles in der Stadt gesehen hatten, entschlossen wir uns, am Nachmittag den Pool und die Sauna des Hotels zu nutzen, um ein wenig zu entspannen. Am Abend spazierten wir mit einem Paar aus der Reisegruppe erneut zum Salamanca Market und aßen in einem griechischen Restaurant sehr lecker zu Abend.

8. Tag

Hobart

Den heutigen fakultativen Ganztagesausflug zur Gefangeneninsel Port Arthur hatten wir nicht gebucht. Also hatten wir den Tag zur freien Verfügung. Bei herrlichem Frühlingswetter und Temperaturen um 20 Grad schlenderten wir erneut am Hafen entlang. Über die Kelly Steps am Salamanca Place erreichten wir das ein wenig über der Stadt gelegene hübsche Viertel Battery Point und ließen uns ein wenig durch die Gassen treiben. Wieder an der Hafenpromenade, besichtigten wir Mawson´s Huts. Die beiden Hütten sind originalgetreue Nachbauten der Holzhäuser, die die ersten australischen Antarktisforscher um 1910 im ewigen Eis errichteten. Die Hütten in der Antarktis stehen unter Denkmalschutz, denn sie sind für Australien von großer historischer Bedeutung: Das 18-köpfige Team um Polarforscher Douglas Mawson sicherte dem Land einen rund 60 %-tigen Anteil an der Eisfläche. Das kleine Museum zeigt in beeindruckender Weise, wie die Männer zur damaligen Zeit auf kleinstem Raum und bei Temperaturen von bis zu -40 °C monatelang miteinander leben mussten. Jetzt wurde uns bewusst, wie südlich wir uns auf der Erde befanden.

Von Hobart starten die Expeditionen in die Antarktis, die nur ca. 2.500 km entfernt liegt. Am Mittag wurde es windig. Wir mussten eine Jacke anziehen. Das Wetter ändert sich schnell in Tasmanien. Es heißt, in einer Stunde kann man alle Jahreszeiten erleben. Wir entschlossen uns, mit dem Gray Line Bus ins historische Richmond zu fahren. Die Reservierung erfolgte über die Hotelrezeption und der Bus holte uns vor dem Hotel ab. Dafür, dass die Fahrt nur 25 km durch die Weinregion Coal River Valley führte und man uns (versehen mit ein paar Informationen zur Geschichte) lediglich in dem kleinen Örtchen absetzte, war die Tour mit 83 AUS$ doch recht teuer!

In Richmond angekommen hatten wir drei Stunden Zeit, uns die historischen Gebäude und kleinen Läden mit Kunsthandwerk anzusehen und ein paar Souvenirs zu kaufen. Wir besichtigten die älteste katholische Kirche und die sehr fotogene älteste Brücke Australiens. Man hätte auch dem historischen Gefängnis Richmond Goal von 1825 einen Besuch abstatten können, aber darauf hatten wir keine Lust. Schließlich fuhr uns der Bus zurück nach Hobart. Abends aßen wir erneut am Salamanca Place, diesmal sehr schmackhaft im Irish Murph´s, einem urigen irischen Pub.

9. Tag

Hobart

Unser heutiger Tagesausflug führte die Gruppe zunächst zum Bonoron Wildlife Sanctury, in dem kranke und verletzte Wildtiere wieder aufgepäppelt werden. Groß war das Entzücken, als wir gleich zu Beginn einen kleinen Wombat streicheln durften. Im nächsten Gehege sahen wir einen vom Aussterben bedrohten Tasmanischen Teufel, dessen Kiefer eine enorme Bisskraft hat. Diesmal streicheln streng verboten! Anschließend folgte der Bereich der Koalas, wo jeder ein schnelles Foto mit einem auf einem dicken Ast sitzenden Tier machen durfte. Auch vorsichtiges Streicheln war erlaubt. In der Gruppe stellte sich Glückseligkeit ein!

Schließlich erreichten wir das Känguru-Gehege. Ausgestattet mit einer Tüte Futter durften wir die freilaufenden Kängurus füttern. Meine anfängliche Vorsicht legte ich schnell ab. Ein unvergessliches Erlebnis, inmitten all der Kängurus zu stehen! Bald mussten wir weiterfahren. Die grünen Hügel Tasmaniens zogen an uns vorbei. Wir durchquerten Busky Park, ein großes australisches Hopfenanbaugebiet. Man züchtete Forellen und baute Wein und Äpfel an. Unsere Reiseleiterin Hilke erklärte uns, dass die Menschen Pflanzen und Tiere aus ihrer alten Heimat mitgebracht hatten, um auf dem fruchtbaren Boden Tasmaniens erfolgreich Ackerbau und Viehzucht zu betreiben. Wir passierten blühende Sanddornhecken, Weiden mit grasenden Kühen und Beerenfarmen, die jetzt im Frühling verwaist waren.

Im Städtchen North Norfork hielten wir an, damit sich jeder etwas für das mittags geplante Picknick besorgen konnte. Wir entschieden uns für ein Sandwich bei Subway. Der Bus fuhr zum Mount Field Nationalpark, der 1916 als erster Nationalpark Tasmaniens gegründet worden war. Zunächst nahmen wir unseren soeben gekauften Lunch an Picknick-Tischen ein. Es war kühl geworden und regnete ein bisschen, so dass wir das erste (und einzige) Mal in Australien einen Schirm aufmachen mussten. Tasmanien-Wetter! Unser Spaziergang führte entlang des Tree Walk, auf dem wir einige der höchsten Bäume Australiens zu sehen bekamen. Wir bestaunten Riesen-Eukalyptusbäume, die als die größten Laubbäume der Welt gelten. Einige der vor uns stehenden Baumriesen waren über 90 Meter hoch, hatten einen Umfang von sagenhaften 20 Metern und waren über 400 Jahre alt. Eine unglaubliche Vegetation! In dieser Wildnis hatte auch der letzte Tasmanische Tiger gelebt, der 1936 im Zoo von Hobart gestorben war.

Nach einem kurzen Stop am Visitors Centre, wo wir uns einen wärmenden Kaffee gönnten, erreichten wir nach kurzer Busfahrt den Parkplatz an den Russell Falls. Baumhohe Farne begleiteten uns auf unserem kurzen Marsch zu den Wasserfällen. Ein weiterer kurzer Spaziergang schloss sich zu den Tall Trees an. Mit mehr als 75 Meter sind sie die höchsten Hartholzbäume der Erde. Die noch etwas höheren Redwoods in Kalifornien sind dagegen Weichholzbäume. Voller Eindrücke machten wir uns auf den Weg zurück nach Hobart.

Gegen 16 Uhr erreichten wir unser Hotel. Da die Zeit für eine Besichtigung des wohl sehr sehenswerten Botanischen Gartens nun zu knapp war, entspannten wir erneut in Sauna und Pool. Zum Abendessen hatten wir uns das traditionelle Fischlokal Drunken Admiral ausgesucht, was sich als hervorragende Wahl herausstellte. Nicht nur das Essen war hervorragend, sondern auch die Einrichtung sehr urig. Zum Glück hatten wir reserviert. Vorbei an den beleuchteten historischen Gebäuden entlang des Hafens gingen wir zurück zum Hotel.

10. Tag

Hobart & Sydney

Heute erwartete uns zweifellos ein Höhepunkt unserer Reise, denn wir flogen gegen Mittag nach Sydney, mit 4,6 Millionen Einwohnern (nur noch) die zweitgrößte Stadt Australiens und Hauptstadt von New South Wales. Der Flug mit Virgin Australia dauerte knapp 2 Stunden. Diesmal gab es keine Zeitverschiebung. Reiseleiterin Anne, eine Schweizerin mit Sonne in der Stimme, begrüßte uns. Erneut unternahmen wir bei herrlichem Sonnenschein und 25 Grad direkt eine Stadtrundfahrt. Wir fuhren durch das noble Viertel Rose Bay. Vom Forsyth Park hatten wir einen ersten traumhaften Blick auf Sydney. Weiter ging es durch den gepflegten Stadtteil Watsons Bay. Dort hielten wir an und unternahmen einen kurzen Spaziergang zur Klippe The Gap am Pazifik. Anschließend fuhren wir zum berühmten Bondi Beach.

Bei wolkenlosem Himmel war Sonntagnachmittag am Strand natürlich viel los. Wir mischten uns unter all die Sonnenanbeter, Schwimmer und Surfer und hielten zumindest mal den Fuß ins Meer. Baden in Australien ist nicht ganz unproblematisch: Die Brandung ist stark und die Gefahr von Feuerquallen oder Haien ist stets gegeben. Deshalb tun hier Rettungsschwimmer ihren Dienst. Hinzu kommt aufgrund der starken Sonneneinstrahlung das Risiko eines Sonnenbrandes. Wir haben uns während der gesamten Reise fast immer eingecremt und sind zum Glück davon verschont geblieben. Auch eine Kappe oder ein Hut gegen die Sonne ist empfehlenswert. Und viel trinken! Doch zurück zum Bondi Beach. Bei einem Eis genossen wir es, das rege Strandleben zu beobachten, bevor es wieder zum Bus ging.

Wir durchquerten das nostalgische Viertel Paddington mit seinen vielen lila blühenden Jacaranda-Bäumen und dem modernen Stadtteil Barangaroo, in dem ein in der Sonne glänzender Wolkenkratzer neben dem anderen stand. An den Ives Steps hielten wir an, stiegen aus dem Bus aus... und vor uns lag die Harbour Bridge! Wir befanden uns im Viertel The Rocks. Als wir die Brücke unterquert hatten, öffnete sich ein wunderbarer Blick auf das Opernhaus und den Hafen. Jetzt waren wir wirklich in Sydney angekommen! Nach einem kurzen letzten Stop an der St Mary´s Cathedral erreichten wir gegen 18 Uhr unser Travelodge-Hotel.

Das Zimmer war klein, die Lage in Nähe des südlichen Hyde-Parks und der U-Bahn-Station „Museum“ zentral. Wir fuhren eine Station mit der Metro, um auf den 309 Meter hohen Sydney Tower zu gelangen. Inzwischen war es dunkel geworden und wir schauten auf die beleuchtete Stadt hinab. Funkelnde Lichter soweit das Auge reicht! Anschließend machten wir uns auf zum Darling Harbour. Bei Steak & Chips genossen wir den Blick von der Außenterrasse unseres Restaurants auf die nächtliche Skyline und all die sich im Hafenbecken spiegelnde Lichter. Ein kleines Riesenrad drehte munter seine Runden und vervollständigte das traumhafte Panorama. Nach dem für uns obligatorischen Besuch des Hard Rock Café-Shops am Darling Harbour gingen wir vorbei an Chinatown zurück zum Hotel.

11. Tag

Sydney

Der heutige Ausflug führte uns zunächst zum Featherdale Wildlife Park, einem hübsch angelegten Tierpark, an dem man zunächst die vielfältige, bunte Vogelwelt Australiens beobachten konnte. Für wenige Dollar kauften wir am Eingang einen Becher mit Futter und fütterten die Wallabies, kleine Kängurus, die frei herumsprangen. Beim Fressen legten sie ihre Pfoten auf meine Hand. Einfach zum Dahinschmelzen! Der nächste Höhepunkt folgte zugleich: Ein Foto mit einem Koala. Nicht wie in Tasmanien schnell mit dem Handy geschossen, sondern professionell von einem Fotografen gemacht. Der Koala ließ sich durch den ganzen Rummel nicht stören und knabberte genüsslich an seinem Eukalyptuszweig. Weiter ging der Weg, vorbei an grauen Kängurus, Emus, Dingos, Schnabeltieren, Echidnas (einer Igelart) und einem riesigen Krokodil. Hier war die australische Tierwelt vollzählig versammelt!

Wieder im Bus fuhren wir in die berühmten Blue Mountains 110 km westlich von Sydney, die als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt sind. Die Blauen Berge heißen so, weil die Ausdünstungen der unzähligen Eukalyptusbäume die Luft bläulich erscheinen lassen. Zwar strahlte die Sonne, da wir uns aber auf über 1.000 Meter befanden, war eine dünne Jacke über dem T-Shirt recht angenehm. Vom Aussichtspunkt Echo Point in Katoomba teilten wir uns zusammen mit vielen Chinesen den wundervollen Blick auf die Felsformation der Three Sisters und das Tal der Blue Mountains. Ruhiger wurde es bei einem Spaziergang hinunter zu einem der Schwester-Felsen, den wir über 80 recht steile Stufen erreichten. Was für eine Aussicht!

Zu Mittag fuhren wir nach Leura. Ein Spaziergang durch den kleinen Ort mit seinen hübschen Häusern, kleinen Lädchen und vielen in allen Farben blühenden Azaleen- und Rhododendron Büschen rundete die Mittagspause ab. Nach kurzer Fahrt führte uns Reiseleiterin Anne zu einem weiteren Aussichtspunkt. Hier mussten wir ein klein wenig klettern, dafür war unsere Gruppe aber alleine und die Blue Mountains lagen uns zu Füßen.

Nun traten wir die Rückfahrt an. Auf dem Weg in die Stadt lag der Sydney Olympic Park. Hier haben im Jahr 2000 die Olympischen Spiele stattgefunden. Für einen Foto-Stop hielten wir inmitten der diversen Stadien an. Auf einem Platz stand die Vorrichtung, die damals für das olympische Feuer genutzt wurde. Ich kann mich noch gut erinnern, dass die Aborigine-Sportlerin Cathy Freeman sie damals entzündete und die Flamme aus dem Wasser hochgezogen wurde. Unterhalb des Denkmals waren Metallschilder aller Medaillengewinner der Spiele angebracht. Natürlich suchten wir nach deutschen Sportlern und fanden einige.

Schließlich brachte uns der Bus zurück zum Hotel. Nach kurzem Frischmachen fuhren wir mit der Metro zwei Stationen bis zum Circular Quay. Hier hatte man einen prächtigen Blick auf die Harbour Bridge, den Hafen und die weltberühmte Oper, ein UNESCO-Weltkulturerbe. Hier hatten die ersten Entdecker Australiens, die „First Fleet“, 1788 ihren Ankerplatz bestimmt. Welch eine geniale Wahl! Voller Eindrücke spazierten wir auf die gegenüberliegende Seite der Hafenpromenade und aßen Pizza in einem Restaurant im Freien mit Blick auf die erleuchtete Oper. Zurück im Hotel wurden wir daran erinnert, welche Jahreszeit in Deutschland herrschte: Die Lobby war zwischenzeitlich für Halloween dekoriert worden.

12. Tag

Sydney

Heute war viel laufen angesagt, denn wir konnten Sydney auf eigene Faust erkunden. Das Wetter war ideal: sonnig und noch nicht zu heiß. Wiederum nahmen wir die Metro zum Circular Quay. Dort angekommen trauten wir unseren Augen nicht, denn über Nacht hatte dort, wo wir gestern beim Abendessen einen traumhaften Blick auf die Oper genossen hatten, ein hochhausgroßes Kreuzfahrtschiff der Royal Caribbean festgemacht. Wir begannen unsere Stadterkundung im Viertel The Rocks, wo die Besiedlung Australiens im 19. Jahrhundert ihren Anfang genommen hatte. Immer wieder taten sich neue Blicke auf die Harbour Bridge auf.

Wir warfen einen Blick auf das Old Customs House (1844) und das Cadmans Cottage, dem ältesten Privatgebäude Sydneys von 1816. Durch die George St. erreichten wir Dawes Point, von wo wir erneut eine faszinierende Aussicht auf Brücke, Oper und Hafen hatten. Über Campell´s Cove, einer weiteren kleinen Hafenbucht mit restaurierten Lagerhäusern, in denen heute auch das Restaurant untergebracht ist, in dem wir gestern zu Abend gegessen hatten, erreichten wir wieder die Anlegestellen am Circular Quay. Hier nahmen wir die Fähre nach Manly. Der Blick auf die Skyline des sich immer weiter entfernenden Sydneys wird uns unvergesslich bleiben! In Manly durchquerten wir die Hauptstraße The Corso und besuchten kurz den schönen Strand.

Anschließend ging es zurück zum Fährterminal und nach Sydney. Nach einer halben Stunde voller wundervoller Ausblicke erreichten wir erneut den Circular Quay. Von hier aus gingen wir in den sehenswerten Botanischen Garten und warfen einen Blick auf das Government House. In Höhe der beeindruckenden State Library, der Staatsbibliothek von New South Wales, gelangten wir auf die Macquarie St. Wir spazierten entlang des Parliament House, des Rum Hospital und der Mint. Anschließend gingen wir über den Martin Place zum Angel Place. Diesen Geheimtipp hatte ich im Internet entdeckt. Über der Straße hingen unzählige leere Vogelkäfige. Künstliche Vogelstimmen erinnern an die Vögel, die hier einst gelebt haben. Ein schönes Foto-Motiv.

Vorbei am prächtigen General Post Office erreichten wir die Strand Arcade, eine herrlich altmodische Einkaufspassage im viktorianischen Stil. Wir waren jetzt wieder in der Nähe des Sydney Towers. Da wir bei unserem Besuch am Vorabend erfahren hatten, dass die zweite Auffahrt innerhalb von sieben Tagen nur weitere 10 AUS$ kosten würde, entschlossen wir uns, die Stadt noch mal bei Tag von oben zu betrachten. Eine gute Idee, denn so entdeckten wir Orte, die uns bei Nacht nicht aufgefallen waren.

Unsere Beine wurden zwar schon schwer, aber noch stand ein Punkt auf unserer Sightseeing-Liste: Das Queen Victoria Buildung, ein äußerst nobles Shopping-Centre im viktorianischen Stil mit einer sehenswerten historischen Uhr - ein „must see“ in Sydney. Wir warfen noch einen Blick auf die altehrwürdige Town Hall, bevor wir erneut zum Darling Harbour spazierten. Hier genossen wir zur Happy Hour ein Gläschen Wein mit Blick auf die Cockle Bay und die Skyline. Das hatten wir uns heute wahrlich verdient! Das Abendessen wollten wir in Chinatown einnehmen. Durch das chinesische Eingangstor betraten wir die Dixon St. und suchten uns eins der zahlreichen Restaurants aus. Das Essen schmeckte auch an diesem Abend wieder ausgezeichnet. Mit platten Füßen erreichten wir unser Hotel. Was für ein unvergesslicher Tag!

13. Tag

Sydney - Ayers Rock/Uluru

Während ein junges Paar, dass das Anschlussprogramm nicht gebucht hatte, heute nach Hause reiste, flogen wir restlichen 21 Reiseteilnehmer weiter ins rote Zentrum des Kontinents. Es ging zum Uluru, uns besser bekannt als Ayers Rock - neben der Oper von Sydney DEM Wahrzeichen Australiens. Meine Erwartungen waren groß, und ich wurde nicht enttäuscht. Wir landeten im Nothern Territory. Am kleinen Flughafen erwartete uns Reiseleiterin Eva. Nach kurzer Fahrt erreichten wir unser 5 Sterne-Hotel Sails in the Desert. Ein Didgeridoo-Spieler begrüßte uns in der Lobby. Was für ein Sound!

Am Ayers Rock leben ca. 2.500 Menschen, die sich um die Touristen kümmern. In dieser Einöde und bei diesen Temperaturen Tag für Tag wäre das nichts für mich. Wer aus der Gruppe noch kein Fliegennetz besaß, kaufte sich eins. Das sah zwar lustig aus, war aber unabdingbar, wollte man nicht ständig lästige Fliegen im Gesicht haben! Wieder im Hotel entschlossen wir uns, im Pool baden zu gehen. Wir liehen uns an der Rezeption Badetücher aus und bleiben im herrlichen Wasser, bis unser sehr schönes Zimmer fertig war.

Um 15:30 Uhr begann unsere Fahrt zum Kata-Tjuta-Nationalpark, einer tiefroten Gesteinsformation, die im Deutschen die Olgas genannt wird. Zusammen mit dem Uluru gehört das Gebiet zum UNESCO-Weltkulturerbe. Ein aufgrund der Hitze recht anstrengender Spaziergang führte über Stock und Stein zum Ende der Schlucht. Jetzt hieß es viel trinken. Alle waren froh, als der klimatisierte Bus wieder erreicht war. Nun fuhren wir zum Sunset Point, um den Sonnenuntergang am Uluru zu erleben. Für uns (wie auch für etliche andere Gruppen) waren kleine Tische mit Rohkost, leckeren Dips, Crackern und einem Glas Sekt aufgebaut. Was für eine schöne Art, auf den Sonnenuntergang zu warten! Und dann kam der große Moment, denn der Ayers Rock erstrahlte im Licht der untergehenden Sonne in allen Rot- und Orangetönen. Ich bin mir sicher, dass dies für uns alle ein unvergesslicher Moment war.

Wir fuhren zurück zu unserem Hotel und es stellte sich die Frage nach dem Abendessen. Wir durchquerten das kreisförmig-angelegte Touristen-Ressort mit seinen diversen Hotels mittig über einen im roten Sand schwach beleuchteten Weg. Der Sternenhimmel im Outback war überwältigend! Noch noch nie habe ich so viele Sterne gesehen. Wir erreichten das Outback Pioneer Kitchen-Restaurant. Hier konnte man Fleisch kaufen, selber grillen und sich am kleinen Salat- und Nachspeisen-Buffet bedienen. Wir entschieden uns für Känguru und Krokodil und grillten unser Fleisch auf einem großen Gasgrill. Ein Countrysänger sang mit sonorer Stimme. Welch ein uriges, rustikales Restaurant. Das Essen an diesem Ort fand ich wesentlich authentischer als ein feines Hotelbuffet! Zurück zum Hotel nahmen wir den kostenlosen Shuttlebus, der Tag und Nacht alle 25 Minuten zwischen den Hotels des Ressorts verkehrt.

14. Tag

Ayers Rock/Uluru - Cairns - Palm Cove

Nach einer allzu kurzen Nacht in unserem luxuriösen Hotelzimmer, wurden wir alle per Telefon um 4 Uhr mittels wake up-call geweckt. Um 5 Uhr saßen wir verschlafen im Bus, um diesmal den Sonnenaufgang am Uluru zu erleben. Auch hier waren wir nicht alleine. Es beeindruckend, den zunächst grauen Felsen im Licht der aufgehenden Sonne langsam rot erleuchtet zu sehen. Magisch! Wir machten uns per Bus daran, den 348 Meter hohen Felsblock zu umrunden.

An verschiedenen Punkten stiegen wir aus. Unsere Reiseleiterin Eva informierte uns über die Geschichte der Aborigines, dem ältesten Volk der Welt. Sie erzählte anhand von Formationen im Berg Geschichten aus der sogenannten „Traumzeit“ des Urvolkes, die ich offen gestanden nicht immer nachvollziehen konnte, denn sie waren sehr komplex und geheimnisvoll. Manche der Stätte waren den Aborigines so heilig, dass sie nicht fotografiert werden durften.

Anschließend hatten wir noch Zeit, uns vor Ort über Geschichte, Sitten und Gebräuche zu informieren und dem unvermeidlichen Souvenir-Shop einen Besuch abzustatten. Weiter ging die Fahrt zu einem weiteren Halt, von wo aus wir (natürlich mit Fliegennetz ausgestattet) in großer Hitze eine einfache aber längere Wanderung zu weiteren bedeutenden Felsformationen und historischen Felszeichnungen der Aborigines unternahmen. An dem Ort, wo bis vor vier Tagen noch die einzige Aufstiegsmöglichkeit auf den Ayers Rock bestand, holte uns der Bus wieder ab. Schließlich fuhren wir zum Flughafen, um über Sydney nach Cairns zu fliegen.

Um 23:30 Uhr Ortszeit landeten wir endlich in Cairns im Bundesstaat Queensland. Im Gegensatz zu Sydney wurde die Uhr eine Stunde zurückgestellt. Kein Problem, das waren wir mittlerweile gewöhnt: Drei Stunden vor, 1 ½ Stunden zurück- wen störte das mittlerweile noch? Unsere sehr humorvolle Reiseleiterin Annette aus Koblenz brachte uns zu unserem sehr schönen Hotel Grand Chancellor im tropischen Badeort Palm Cove am Great Barrier Reef.

15. Tag

Palm Cove

Während es in Deutschland bereits Frost gab, hatten wir hier am Pazifik fast durchgängig 28 Grad bei 86% Luftfeuchtigkeit. Ein morgendlicher Blick vom Balkon zeigte mir, dass wir großes Glück mit unserem Hotelzimmer hatten. Es war mit Wohnzimmer/Küche und Schlafzimmer nicht nur sehr groß, sondern punktete auch mit einem traumhaften Blick auf die schöne Hotelanlage und den Pool. Auch das Frühstück war das beste der gesamten Reise. Hier ließ es sich in den kommenden Tagen leben!

Bei unserem heutigen Ausflug durften wir das Great Barrier Reef, ebenfalls ein UNESCO-Weltkulturerbe, entdecken. Natürlich nur ein kleines Stück davon, denn das Riff ist mit ca. 2.000 km das größte von Lebewesen geschaffene „Bauwerk“ der Erde. Der Bus brachte uns die knapp 30 km bis Cairns, von wo aus wir vom Hafen mit einem Katamaran zum Michelmas Kay schipperten, einer sehr kleinen Insel ca. 40 km vor der Küste. Das Meer schimmerte in allen Türkis-Tönen. Zunächst stiegen wir in ein Halb-U-Boot, durch dessen Glasfenster wir die Unterwasserwelt des Riffs entdecken konnten. Leider sahen wir außer einer Schildkröte nur sehr wenige bunte Fische. Unsere Reiseleiterin Annette erklärte uns, dass die Farbenpracht des Great Barrier Reef mit dem Lichteinfall zusammenhängt.

An Bord wurde ein sehr gutes Mittagsbuffet serviert. Mir hatten es wie immer besonders die Krabben angetan. Dann war es Zeit zum Schnorcheln. Nach dem pflichtgemäßen Ausfüllen der Gesundheitsangaben und einer kurzen Einweisung wurden Taucherbrillen, Schnorchel und Neoprenanzüge verteilt. Ein Boot brachte uns zur schneeweißen Insel Michelmas Kay, die wir uns mit unzähligen Vögeln teilen mussten. Unter Aufsicht der Lifeguards schnorchelten wir im warmen Wasser. Ein beeindruckendes Erlebnis, die Unterwasserwelt des Great Barrier Reefs auf diese Weise zu erleben. Nach gefühlt einer Stunde kehrten wir zurück zum Katamaran. Dort gab es Kaffee, Tee und Kuchen. Wir genossen die Rückfahrt nach Cairns im warmen Sonnenschein an Deck. Zum Abend besuchten wir in die Beach Bar an der Strandpromenade von Palm Cove und aßen Taccos, schmackhaft gefüllt mit Krokodil- und Lammfleisch.

16. Tag

Palm Cove

Heute ging es vom Meer in den Regenwald. Zunächst besuchten wir jedoch den Tjapkai Aboriginal Cultural Park. Hier versuchten wir uns unter Anleitung eines Aborigine im Speer- und Boomerang-Werfen, was sehr viel Spaß machte. Wir durften erleben, welch beeindruckende Töne ein geübter Musiker aus einem Didgeridoo hervorbringen kann. Schließlich wurde uns Touristen in einer anschaulichen Show gezeigt, wie trefflich man die Tiere Australiens nachahmen kann und wie man Feuer macht. Ein sehr gelungenes Kulturzentrum!

Gleich nebenan befindet sich die Talstation der Skyrail nach Kuranda, einer Seilbahn, die auf 7,5 km über das Blätterdach des tropischen Regenwaldes schwebt - tolle Ausblicke auf Dschungel und Küste inklusive. Der Regenwald hier ist der älteste der Welt und steht auf der UNESCO-Weltkulturerbe-Liste. Zunächst stiegen wir am Broadwalk aus, um auf einem kurzen Rundweg die üppige Natur zu erleben. Alle Pflanzen streben hier „hinauf zum Licht“. Ein weiterer Gang führte uns auf die gerade eröffnete Aussichtsplattform The Edge, von der man einen grandiosen Blick auf die Barron Falls werfen konnte.

Nach einer weiteren Gondelfahrt erreichten wir das Örtchen Kuranda, ca. 30 km von Cairns entfernt. Mit dem kostenlosen Shuttlebus fuhren wir ins kleine Zentrum. Hier leben alle vom Tourismus. Zunächst besuchten wir den Kuranda Market mit seinen Kunsthandwerk- und Souvenirständen. Gegenüber liegt der Heritage Market, ein Hippiemarkt, der Ende der 1960er Jahre entstand, als die Hippies Kuranda für sich entdeckten. Ein paar sind noch übrig geblieben.

Wir schlenderten zurück zur Endstation der Skyrail. Hier befand sich auch der Bahnhof der historischen Kuranda Scenic Railway. Diese Eisenbahnstrecke wurde 1891 fertig gestellt, nachdem man in der Gegend Gold entdeckte. Heute transportieren die nostalgischen Wagons nur noch Touristen. Über 300 Höhenmeter und über viele Holzbrücken schlängelt sich die Bahn ins Tal. Einmal hielten wir an und durften aussteigen, um einen Blick auf die Barron Falls von der anderen Seite zu werfen. Wieder in Palm Cove angekommen, gönnten wir uns ein paar Runden im sehr schönen Pool. Anschließend gingen wir zur Strandpromenade, wo wir diesmal Burger aßen. Mit einigen anderen Mitgliedern unserer Reisegruppe trafen wir uns wiederum in der Beach Bar, wo wir bei einem Bier den Tag gemütlich ausklingen ließen. Nach so vielen gemeinsamen Erlebnissen waren wir mittlerweile eine eingespielte Truppe.

17. Tag

Palm Cove

Der heutige Tag stand zur freien Verfügung. Wir hatten Glück, denn in Palm Cove findet am 1. Sonntag im Monat ein Straßenmarkt statt. So sahen wir zum ersten Mal bei Tageslicht das Meer und die Strandpromenade. Zunächst gingen wir auf den Pier, wo die Angler ihre Ruten ausgeworfen hatten. Dann bummelten wir über den Markt, auf dem es weder Obst noch Kleidung sondern viel Kunsthandwerk zu kaufen gab. Danach folgten wir weiter der Williams Esplanade, bis der Weg im weißen Sand endete. Hohe Palmen säumten den Strand, das Meer spülte kleine Wellen an Land, der Himmel war wolkenlos- einfach paradiesisch. Auch die Häuser an der Strandpromenade waren sehr nett anzusehen und äußerst gepflegt. Überschwänglich blühten überall Büsche in vielen Farben.

Schwimmen im Pazifik war jedoch nur an einem kleinen mit Netzen gesicherten Abschnitt ratsam. Wir verbrachten den Nachmittag am schönen Pool unseres Hotels. Zur Happy Hour gönnten wir uns einen Cocktail. Das herbstliche Deutschland war so weit weg! Ich hätte noch länger in Palm Cove bleiben können. Am Abend besuchten wir ein thailändisches Restaurant an der Waterfront. Das Essen schmeckte ausgezeichnet und die mildeste Variante meines Currys war mir bereits scharf genug. Im Bottleshop hatten wir am Vormittag eine Flasche Wein erworben, die wir aus Anlass unseren letzten Abends in Australien nach dem Dinner auf dem Balkon genossen. Und das bei 28 Grad - fast rund um die Uhr.

18. Tag

Palm Cove - Cairns - Singapur

Schweren Herzens hieß es heute Abschied nehmen von Australien. So viele wunderbare Momente hatten wir erlebt! Ein letzter Höhepunkt stand noch bevor: Singapur. Meine Vorfreude war groß. Das musste eine tolle Stadt sein! Singapur begrüßte uns mit 30 Grad und einer enormen Luftfeuchtigkeit. Die Stadt liegt lediglich 152 km nördlich des Äquators. Unser Reiseleiter hieß Isaak, kam aus Malaysia und sprach so Deutsch, dass es manchmal schwer war, ihm zu folgen. Dafür war der Bus sehr geräumig und mit hohen Fenstern ausgestattet, durch die man auch die Spitzen der Wolkenkratzer ohne Probleme betrachten konnte. Die 5,6 Millionen-Metropole Singapur ist ein Schmelztiegel der verschiedensten Völker. Chinesen, Malaien, Inder, Araber und viele andere ethnische Gruppen leben hier friedlich miteinander. Die Stadt gilt als eine der teuersten weltweit. Davon zeugen Luxusboutiquen an jeder Ecke. Die Stadt ist ein einziges glitzerndes Shoppingparadies.

Nach unserer Ankunft wurden wir zum Orchard Rendezvous Hotel am Ende der Orchard Road, der kilometerlangen Hauptshoppingmeile der Stadt, gebracht. Die Metrostation lag nur 200 Meter entfernt. Unser Hotelzimmer war erneut sehr schön und großzügig. Anschließend nahmen wir ein Taxi, das hier in Singapur erstaunlich günstig ist, zum Turm 3 des berühmten Marina Bay Sands Hotels, um von der Aussichtsplattform den Sonnenuntergang zu genießen. Was für ein überwältigender Anblick! Es wurde schnell dunkler und rund um uns herum funkelten die Lichter der Wolkenkratzer. Das Riesenrad war hell erleuchtet.

Um 19:30 Uhr bewunderten wir bei einem Singapure Sling, jenem Cocktail, der hier im altehrwürdigen Raffels Hotel kreiert wurde, die Illumination der Super Trees im Gardens by the Bay zu unseren Füßen. Um 20 Uhr folgten die bunten Wasserspiele vor dem Marina Bay Sands Hotel, die zwar nicht mit jenen vor dem Bellagio Hotel in Las Vegas zu vergleichen sind, aber dennoch sehenswert waren. Wieder auf Straßenniveau gingen wir vorbei am Singapur Flyer, jenem Riesenrad, dass direkt an der Formel 1-Strecke steht, zur blau-beleuchteten Helix-Brücke. Wir passierten die Tribünen der Formel 1. An der Esplanade aßen wir in einem Hawker Centre, wie die asiatischen Foodcourts in Singapur heißen, zu Abend.

Gestärkt spazierten wir weiter zum Merlion, einer weißen wasserspeienden Figur, halb Löwe halb Fisch und eines der Wahrzeichen Singapurs. Weiter ging es quer durch die sehenswerte Lobby des historischen Stamford Hotels zum malerischen Boat Quay, von wo aus wir schließlich gegen 22:30 Uhr ein Taxi zum Hotel nahmen.

19. Tag

Abreise

Heute Nacht stand der Rückflug in die Heimat an, aber zuvor erwartete uns noch ein erlebnisreicher Tag in Singapur. Um 9 Uhr standen wir bereit zur Stadtrundfahrt, die bis 13 Uhr dauern sollte. Zunächst besuchten wir den Botanischen Garten, Singapurs einziges UNESCO-Weltkulturerbe. Hier blühten üppig wunderschöne Orchideen in vielen Farben, die größte Orchideenpräsentation der Welt. Ganz nach meinem Geschmack!

Kaum saßen wir nach unserem Rundgang wieder im Bus, gewitterte es. Da dies in Singapur an der Tagesordnung ist, wurde das Wetter von unserem Reiseleiter Isaak nicht weiter beachtet. Im Regen stiegen wir in Little India aus. In der Sernagoon Road hingen noch die Dekorationen zum Lichterfest Deepavali, das die Hindus in aller Welt letzte Woche gefeiert hatten. Vorbei an kleinen Läden voller Stoffe und Goldschmuck sowie Karren beladen mit Gewürzen und Blumen, bahnte uns Isaak einen Weg zum Zhujiao Centre, einem Markt voller Fisch, Fleisch und Gemüse, dessen Erscheinungsbild und Gerüche mich sehr an die Märkte im tiefsten China erinnerte.

Als wir den Markt verließen, hatte es bereits aufgehört zu regnen. Nach dem kleinen Kulturschock fuhren wir weiter zum Parlamentsgebäude. Dort hielt der Bus und wir konnten erneut den Merlion besuchen und diesmal am Tag die prachtvolle Sicht auf das Marina Bay Sands Hotel, das Riesenrad und all die großartigen Gebäude drumherum genießen. Allerdings war es ein wenig diesiger als am gestrigen Abend. Vorbei am berühmten Raffels Hotel und den Bauten der britischen Kolonialzeit gelangte der Bus anschließend ins schmucke Chinatown. Im Eilschritt führte uns Isaak durch den beeindruckenden Buddha Tooth Relic Temple. Ein schnelles Foto hier, ein schnelles Foto da - ein wenig mehr Andacht wäre wünschenswert gewesen.

Wir gingen weiter durch Chinatown, was mir sehr gut gefiel: eine nette Mischung aus traditionell und touristisch, sehr hübsch anzusehen. Auch hier wäre ich gerne noch etwas länger durch die Gassen geschlendert. Vorbei an der Arab Street (und leider ohne mit dem Bus dort angehalten zu haben) erreichten wir unser Hotel. Hätten wir uns morgens nicht zwei Stunden im zugegeben sehenswerten Botanischen Garten aufgehalten, wäre für die ganze Gruppe ein kurzer Gang durch das arabische Viertel möglich gewesen. Dass sich dieses unbedingt lohnt, sahen wir, als wir die Gegend später auf eigene Faust erkundeten. Doch zunächst gingen wir zur Metrostation 200 Meter vom Hotel entfernt an der ION Orchard Mall. Hier freute man sich bereits auf Weihnachten, denn vor dem gigantischen Einkaufszentrum hatte man riesig große bunte Weihnachtsbäume aufgebaut. Wie in New York, nur noch kitschiger- und das ganze bei großer Hitze und in einem islamisch-buddhistisch geprägten Land! Von den Bäumen am Straßenrand hingen hunderte bunter Geschenkpakete. Eine weihnachtlich dekorierte, überdimensionale Cinderella-Kutsche schmückte den Eingang.

Wir nahmen die U-Bahn zum Gardens by the Bay. Ein kleiner Shuttlezug brachte uns zu den Supertrees, Dutzende von bepflanzten künstlichen Baumgebilden von 25-50 Meter Höhe. Ein faszinierender Anblick! Kurzentschlossen überquerten wir den 128 Meter langen Skywalk in 25 Meter Höhe und bereuten es nicht. Was für Ausblicke auf das Marina Bay Sands Hotel, die beiden Dome des Gardens by the Bay und den Singapur Flyer!

Nachdem wir einen frisch zubereiteten Kaffee im angrenzenden Café getrunken hatten, nahmen wir die kleine Bahn zurück und machten uns auf den Weg zur Shopping Mall im Inneren des Marina Bay Sands. In der untersten Etage konnten sich die Besucher in kleinen Kähnen durch einen Kanal schippern lassen. Jetzt war es an der Zeit, noch das besagte arabische Viertel zu besuchen. Wir nahmen die Metro zur Station Bugis. Auf unserem Weg warfen wir noch einen Blick in den Wolkenkratzer Parkview Square.

Endlich erreichten wir die Arab Street mit ihren Arkaden. Weiter ging es zur Bussorah St, die direkt auf die Sultan Mosque zuführt. Was für ein Anblick: Gold glänzt die Kuppel der weißen Moschee und steht in starkem Kontrast zu den knallbunten Häusern, die sie umgeben. Ein Fest für die Sinne! Ein Besuch der Haji Lane mit ihren großen, bunten Graffitis rundet unseren Besuch in diesem sehr sehenswerten Viertel ab.

Wir nahmen die Metro zurück zum Hotel, da wir uns vor unserem Heimflug noch mal erfrischen wollten. Wir fuhren hinauf in den 6. Stock. Für eine Stunde genossen wir noch die Zeit am Pool. Dann zogen wir unsere Kleidung für den Rückflug an und gingen zum Abendessen ins benachbarte Hard Rock Café. Um 21 Uhr holte uns der Bus ab und brachte uns zum Flughafen. Nachdem wir eingecheckt hatten, sahen wir uns noch The Jewel an, eine neu eröffnete Mall mit dem mit 40 Meter höchsten Indoor-Wasserfall der Welt, der in wechselnden Farben erleuchtet wird. In Singapur scheint alles möglich!

Um 23:55 Uhr startete der Flieger nach Frankfurt. Nachdem ich recht gut geschlafen hatte, landeten wir nach 13,5 Stunden in Deutschland. Es war 6 Uhr morgens, die Uhr wurde 7 Stunden zurückgestellt. Wir erreichten den Zug um 7:09 Uhr und um 7:46 Uhr kamen wir am Bahnhof Bonn/Siegburg an. Es war 7 Grad kalt und regnete. Unsere erlebnisreiche Reise war zu Ende und der Alltag hatte uns leider wieder!

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