Mai 2019

Reisebericht: Taiwan - Zwischen chinesischer Tradition & westlicher Moderne

Begleiten Sie unsere Mitarbeiterin Kristina auf Ihrer Studienreise nach Taiwan. Erleben Sie Taipei, das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Insel und Kaohsiung mit dem riesigen Hafen. Natur pur verspricht dann der Taroko Nationalpark. Lassen Sie sich überraschen!

Berge & Meer-Mitarbeiter und Chronistin Kristina in Taiwan
Mein Tipp

Kulturelle Höhepunkte in Taiwan

Kristina, Berge & Meer Chronistin

Hallo, mein Name ist Kristina und ich arbeite bei Berge und Meer im Bereich Einkauf, wo ich unter anderem für das Land Taiwan zuständig bin.

Nun geht es für mich auf meine erste große Reise in Asien. Ich freu mich darauf, euch an den Highlights meiner Reise teilhaben zu lassen.

1. - 2. Tag

Anreise und Taipei

Nǐ hǎo táiwān! Unser Flug ab Frankfurt flog planmäßig um 11.20 Uhr ab. Nach ein turbulenten Flug sind wir nach 13 Stunden endlich da. Im Flughafen von Taipei wartete auch schon unsere Reiseleitung, welche uns dann zu unserem Bus gebracht hat. Unser Busfahrer, Mr. Sven, fuhr uns zügig zu unserem Hotel. Er wird uns die ganze Woche begleiten. Gegen 8.30 Uhr angekommen, haben wir schnell unsere Zimmer bezogen, konnten noch gemütlich etwas frühstücken und dann ging es auch schon los.

Taipei:

Die größte Stadt und zugleich auch Hauptstadt Taiwans präsentiert sich als Metropole im Wandel der Zeit. Moderne Wolkenkratzer stehen im Kontrast zu uralten Tempeln und traditionellen Teehäusern. Unser Hotel liegt direkt im Zentrum von Taipei. An den ganzen Verkehr und hunderte von Rollern muss man sich erst einmal gewöhnen - aber das gehört nun mal zu Taiwan dazu. Das Wetter hat zu Beginn noch nicht so wirklich mitgespielt, was sich aber im laufe des Tages geändert hat. Unser erster Anlaufpunkt war die Chiag-Kai-Shek Gedächtnishalle.

Sie ist eine 70 Meter hohe Halle aus weißem Marmor und blauen Ziegeln. Sie wurde mit Geldern errichtet, die im Gedenken an den verstorbenen Präsidenten gespendet wurden. In der Haupthalle befindet sich eine große Statue von dem verstorbenen Präsidenten und im Untergeschoss eine Ausstellung über sein Leben.

Von dort aus konnten wir zu Fuß zu unserem Mittagessen gehen. Auf dem Gelände von der Gedächtnishalle befindet sich das Chun Shui Tang Restaurant, wo ich das erste mal mit Stäbchen essen durfte. Gar nicht so einfach - vor allem wenn das erste Gericht mit Stäbchen eine Nudelsuppe ist. Wir hatten sehr viel Spaß und zum Abschluss gab es noch einen Bubble Tea.

Nach dem Essen war eigentlich eine Seilbahnfahrt mit der Maokong Gondola geplant. Da diese aber für die nächsten zwei Wochen wegen Wartungsarbeiten gesperrt ist, ist diese leider ausgefallen. Somit sind wir mit dem Bus nach Maokong gefahren, wo wir verschiedene, selbstangebaute Teesorten probieren durften. Die Besitzer des traditionellen Teehauses haben sich für uns sehr viel Zeit genommen. Mit dem Vater der Familie durften wir die riesige Teeplantage besichtigen, wo er auch unter anderem Bananen, Papayas und Kürbisse anbaut.

Nach der Teezeremonie war es dann gegen 19.00 Uhr Zeit für das Abendessen. Auch hier gab es wieder traditionelle chinesische Küche. Alles wurde in kleinen Schälchen auf einer Drehscheibe in der Mitte des Tisches serviert. Auch hier durften die Stäbchen natürlich nicht fehlen. Geübt von der Nudelsuppe vom Mittagessen, war das Essen am Abend dann auch nicht mehr so schwer.

Ein anstrengender aber aufregender Tag ging zu ende und wir waren dann doch froh, als wir auf unser Zimmer konnten um uns für den morgigen Tag ausruhen zu können.

3. Tag

Taipei - Tainan

Am heutigen Tag sind wir mit dem Hochgeschwindigkeitszug "THSR" von Taipei nach Tainan gefahren. In der Bahnhofshalle der Taipei Main Station gibt es keine Sitzbänke. Da die Halle aber mehrmals am Tag gereinigt wird, wird hier auf dem Boden gesessen. Der Zug fuhr ca. 1 ½ Stunden. Was wir alle schön fanden war, das man die Sitzreihen umdrehen konnte, sodass wir auch auf der Fahrt als Gruppe zusammen sitzen konnten.

Angekommen in Tainan ist uns erstmal das Klima aufgefallen. Da Tainan im Süden von Taiwan liegt, herrscht dort tropisches Klima. Tainan ist die älteste und viertgrößte Stand Taiwans. Aufgrund der günstigen Hafenlage wurde sie als niederländische Kolonialstadt errichtet. In Tainan legt man trotz der Modernisierung noch sehr viel Wert auf Traditionen. Eine Vielzahl an Tempeln, Toren und Gedenkbögen bieten Einblicke in die Geschichte des Landes.

Aufgrund der Hafenlage, wird hier auch deutlich mehr Fisch gegessen als in Taipei. Dementsprechend ist auch so unser Mittagessen im Restaurant Du Hsiao Yueh ausgefallen. Auf einem Tisch mit einer Drehscheibe wurden uns viele (zu viele) Gerichte auf den Tisch gestellt, wo man sich etwas nehmen konnte.

Nach dem Mittagessen haben wir weiter die Stadt besichtigt. Wir haben unter anderem das Anping Tree House besichtigt. Hier lernt man viel über die Geschichte Taiwans ab dem Jahr 1602, als die Niederländer sich hier zum Handeln niedergelassen haben und damit auch die Region geprägt haben. Zu dieser Ausstellung gehört auch ein altes verfallenes Lagerhaus, welches umschlungen ist von Bäumen. Geht man durch dieses Haus, spürt man die Kraft der Natur.

Von dort aus sind wir dann mit dem Bus weiter zum Konfuzius Tempel gefahren. Dieser besitzt eine wirklich schöne Gartenlandschaft. Leider werden auch momentan hier wieder Baumaßnahmen vollzogen, sodass wir zwar auf den Innenhof des Tempels konnten, der Tempel selbst aber mit einer weißen Plane verdreckt war. Schade, da der Konfuzius Tempel einer der Top Sehenswürdigkeiten in Taiwan ist. Danach sind wir zu dem Mastu Tempel gefahren. Am Mastu Tempel gab es noch einen kleinen Markt mit verschiedenen Souvenir- und Obstständen. Im Anschluss ging es dann auch schon weiter zum Abendessen im Zhu Xin Ju Restaurant.

Nach dem Abendessen besuchten wir noch die Shennong Old Street. Eine kleine schmale Gasse mit vielen Laternen und kleinen Geschäften. Zum Abschluss des Tages kann man hier nochmal gemütlich drüber schlendern.

Im Anschluss ging es für uns dann zum Hotel. Morgen früh geht es für uns dan nach Kahosiung.

4. Tag

Tainan

Nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Bus zu dem foguangshan Buddha Museum. Das tropische Klima machte uns allen ein wenig zu schaffen. Zum Glück sind alle Räumlichkeiten in Taiwan klimatisiert. Kommt man in das Gebäude rein erwarten einen links und rechts Souvenirgeschäfte, Cafés und Restaurants. Geht man dort durch erreicht man den Innenhof des Museums, wo man das Besondere des Mueums schon von weitem sehen kann. Eine riesen große, goldene Buddhastatue steht auf dem Dach des Gebäudes. Um dort hinzugelangen mussten wir ca. 500 Meter durch den grünen Park laufen. Im Museum lernt man viel über den Buddhismus. Ein Mönch bat uns unsere Schuhe auszuziehen und führte uns in die Gebetshalle. Wir haben uns auf die Kissen am Boden gesetzt, sollten unsere Augen schließen und entspannen. Währenddessen hat er uns vom Buddhismus erzählt und was wir tun können um mit uns im reinen zu sein. Er hat uns erzählt wie der Buddhismus entstanden ist und das hier alle Willkommen sind. Ob du an Buddha glaubst oder nicht ist egal, es zählt wie du dein Leben führst. Für mich war dieser Besuch bis jetzt der schönste und auch emotionalste seit ich in Taiwan angekommen bin.

Nach dem Museumsbesuch fuhren wir zum Lotus-Teich mit Tiger- und Drachenpagode. Auch hier gibt es viele kleine Geschäfte. Die vielen Lotusblumen, wachsen um die zwei Türme herum. Sieben Etagen kann man zu Fuß die Türme hoch gehen. Ganz schön anstengend bei 34 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit. Für den Ausblick, welchen man von dort oben bekommt, lohnt es sich aber. Dann war wieder Zeit für unser Abendessen. Durch die ganzen tollen Eindrücke vergeht die Zeit hier wie im Flug. Unser Busfahrer fuhr uns zu einem chinesischen Restaurant. Auch hier wurde wieder viel Fisch und landestypische Spezialitäten aufgetischt. Jetzt geht es erstmal wieder zum Hotel und morgen geht es für uns nach Taitung!

5. Tag

Taitung

Taitung ist das am frühesten besiedelte Gebiet Taiwans. Die Ureinwohner, die ursprünglich hier gelebt haben, sind zwar schon vor langer Zeit verschwunden, aber die Zahl der heute im Umkreis von Taitung lebenden Ureiwohner ist immer noch größer als die Ureinwohnerbevölkerung m übrigen Taiwan zusammengenommen.

Um 9.30 sind wir heute morgen in Tainan losgefahren. Die Fahrt hat fast den ganzen Tag eingenommen, aber die Landschaft welche man während der Fahrt sieht ist wunderschön. Die Fahrt ging über Serpentinen durch die Berge und an der Ostküste am Meer vorbei. Während der Fahrt haben wir einen Stop an dem Luye Plateaus gemacht. Von dort aus hat man eine schönen Blick über die Stadt und die grüne Landschaft, sowie die ganzen Reisfelder. Auf diesem Plateau fliegen normalerweise auch Heißluftballons ab. Danach ging es weiter und es wurde ein kurzer Stop an einem kleinen Geschäft gemacht, wo man sich Wassereis kaufen konnte. Wir haben uns alle gewundert wann endlich jemand kommt, damit wir unser Eis bezahlen können bis uns unsere Reiseleitung erzählt hat, das es hier niemanden gibt. Den Menschen wird vertraut, das sie das Eis bezahlen und das Geld durch einen Schlitz in eine Kiste schmeißen. Geht man durch das Geschäft durch, kommt man auf eine Terrasse von der man auch nochmal einen tollen Ausblick über die Wälder Taitungs hat. Gestärkt durch das leckere Eis ging es dann zu unserer geplanten Fahrradtour entlang der Mr. Brown Avenue. Geplant war es, das jeder mit seinem eigenen Fahrrad fährt. Da standen aber dann noch die Räder für vier oder auch sechs Personen. Wir als Gruppe hatten immer Spaß zusammen, sodass wir die Fahrradtour auch zusammen erleben wollten. Es gab also drei 4er-Räder. Die Räder waren nicht nur schwer zu treten, sondern auch schlecht zu lenken. Wir merkten schon nach einigen Metern, das die Fahrt nicht so entspannt wird, wie wir uns das vorgestellt haben. Irgendwann hieß es nur noch, durchziehen und strampeln im Takt. Nach gut einer Stunde, sind wir dann wieder am Fahrradverleih angekommen. Von oben bis unten nass geschwitzt. So sind wir dann auch zum Essen gegangen. Trotz der Anstrengung hatten wir sehr viel Spaß und haben den Blick auf die Berge und die Reisfelder genossen. Man sollte sich aber auf jedenfall für das normale Fahrrad entscheiden. Ein Vorteil: Durch diese Fahrt, haben wir unserem Körper nach dem vielen Essen in den letzten Tagen mal wieder etwas Gutes getan.

Nach dem Essen ging es dann zu unserem Hotel, wo wir sicherlich alle ganz schnell in unser Bett fallen werden und schlafen.

6. Tag

Hualien - Taroko Nationalpark

Auf heute hatte ich mich schon die ganze Reise über sehr gefreut. Heute ging es führ uns nach Hualien zu dem Taroko National Park. Die wunderschöne, tiefeingeschnittene Taroko-Schlucht entstand durch einen Fluss, der sich durch die Marmor- und Granitberge hindurch gearbeitet hat. Die Wasserfälle, Tunnel, Hängebrücken und natürlich die tollen Ausblicke haben die Taroko-Schlucht für mich zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht. Wir wanderten zuerst den Shakadang Trail entlang. Die Wäldern der Taroko-Schlucht ist das Zuhause zahlreicher Affen. Nach ein paar Metern haben wir den ersten schon in einem Baum auf der anderen Seite des Flusses sitzen gesehen. Der arme Kerl wurde die ganze Zeit von einem kleinen Vogel attakiert, bis er das Weite gesucht hat. Für Spinnenliebhaber ist dieser Weg auch sehr interessant. Hier spannen deutlich größere Spinnen ihre Spinnennetze aus. Wir haben die Human-Face-Spinne gesehen. Von weitem sehr schön anzusehen, aber näher hätte ich auch nicht dran gemusst. Sie trägt ihren Namen, da sie eine Musterung auf ihrem Körper trägt welches einem menschlichen Gesicht ähnelt. Wir sind ca. 1,5 Kilometer entlang des türkisblauen Flusses gewandert. Am Ende des Wanderweges gibt es drei kleine Stände wo man Souvenirs und eine Kleinigkeit zum essen kaufen kann. Nachdem wir von dem Shakadang Trail zurück gekommen sind, fuhren wir zu dem Baiyang Trail. Das Highlight auf diesem Weg ist ein großer Wasserfall. Leider war der Weg zu ihm aus Sicherheitsgründen gesperrt, da sich Steine gelöst haben.

Für Menschen, die genau so gerne wandern wie ich, ist der Taroko National Park genau das Richtige. Es gibt verschiedene Trails, mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Eine Karte hierzu kann man sich am Anfang bei der Service Central besorgen. Auf dem Rückweg zu unserem Hotel, haben wir einen kurzen Stop an dem Supermarkt gemacht. Hinter dem Geschäft kamen ca. 20 Affen an einem Seil den Balkon runter und sind über das Geländer zu einem Baum marschiert. Die Affen hatten wohl hunger, denn der Hinterhof des Geschäfts war voller leerer Tüten und Verpackungen, weil die Affen die Mülltonnen durchgewühlt haben. Natürlich sollte man einen gewissen Abstand zu den Affen halten um sie nicht zu verärgern oder zu stören. Für mich war dieser Tag das Highlight auf meiner Taiwan Reise. Morgen ist unser letzter Tag in Taiwan, wo unsere Erkundungstour des Parks fortgesetzt wird.

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