Februar 2014

Grandiose Landschaften, kombiniert mit einer atemberaubenden Tierwelt im Etosha Park - das ist Namibia. Entdecken Sie diese einzigartige Mischung aus afrikanischen & europäischen Einflüssen sowie die koloniale Geschichte und lernen Sie die Menschen kennen.

Ihr Chronist

Liebe Leser,

mein Name ist Manfred, Baujahr 1950, und ständig unterwegs in der großen weiten Welt. Meine Frau und ich haben jedoch noch einen Wohnsitz im schönen Markgräflerland in der Nähe von Basel.

Viele Grüße,
Manfred

1. Tag - Anreise von Frankfurt nach Windhoek

Wir haben heute den 06. Februar 2014, Wiesbaden morgens um 07:00 Uhr es ist noch dunkel und es regnet. Wo bleibt dieses Jahr der Winter? In Spanien, Frankreich, England und Italien kämpfen die Leute mit den Regen und gegen Überflutungen. Slowenien und die Alpenländer versinken im Schnee Chaos, nur in Deutschland haben wir mildes Wetter und ein wenig Regen.

Letzte Woche sind wir bereits aus dem Markgräflerland angereist um der Tochter ein wenig bei der Wohnungseinrichtung zu helfen. Gibt ja immer was zu bohren oder zusammen zuschrauben. Aber jetzt ist Schluss, heute endlich starten wir um 20:10 Uhr zu unserer Reise nach Namibia.

Es heißt nochmals die Koffer umpacken, wiegen und zu kontrollieren ob alle Papiere vorhanden sind. Mit gutem Gewissen und unserem Gepäck fahren wir mit der Bahn von Wiesbaden zum Frankfurter Flughafen. Es regnet immer noch, gut den grauen, nassen Witterungsverhältnissen zu entfliehen.

Mit einem neuen Airbus A 330-200 starten wir in den in Richtung Afrika. Neu aber sehr enge Sitzreihen, sich etwas bequem hinzusetzen, schlafen fast unmöglich. Etwas mehr als zehn Stunden eingepfercht, das bedeutet immer wieder aufstehen, herumlaufen und sich die Nacht um die Ohren schlagen. Kurz nach 07:30 Uhr berühren wir mit den Reifen afrikanischen Boden, Namibia wir kommen.

2. Tag - Ankunft in Namibia, Windhoek und Fahrt nach Otjiwarongo

Die Sonne empfängt uns auf dem Flugfeld von Windhuk, es müssen über 30 Grad sein. Unsere warme Kleidung ist hier etwas fehl am Platz. Die Einreiseformalitäten lassen sich ohne Schwierigkeiten in Ruhe und kurzer Zeit erledigen. Als erstes wird Geld gewechselt und Wasser gekauft, Umrechnungskurs, für etwa 1 Euro bekommt man 15 Namibia Dollar. Freundlich werden wir von unserem Reiseleiter begrüßt und nachdem alle anderen Mitreisenden eingetroffen sind besteigen wir unseren Bus. Nachdem es im Flugzeug bereits sehr wenig Platz gab wurde der Platzbedarf im Bus noch geringer.

Ein kleiner Überblick über das Land.
Namibia, der Name des Staates leitet sich von der Wüste Namib ab, die den gesamten Küstenraum des Landes einnimmt. Er wurde bei der Unabhängigkeit als neutrale Bezeichnung gewählt, um keines der vielen namibischen Völker zu benachteiligen. Namibia ist nur sehr dünn besiedelt, das Land hat etwa 2,1 Millionen Einwohner. Etwa die Hälfte der Bevölkerung lebt unter der internationalen Armutsgrenze zudem leiden etwa 10%, zudem leiden etwa 17% an AIDS.

Dem deutschen Kaufmann Franz Lüderitz war gelungen, durch Verträge sehr viel Land zu erwerben. So wurden die Gebiete von Oranje bis zum Kunene 1884 zur deutschen Kolonie erklärt, Deutsch-Südafrika. Die Nachricht von sagenhaften Diamantenfunden löste eine „Goldgräberstimmung“ im kaiserlichen Deutschen Reich aus. Zunehmend stießen die Siedler bei den Herero auf Widerstand. Anhaltende Konflikte zwischen den Siedlern und der einheimischen Bevölkerung dann in den Kolonialkrieg gegen die Herero und Nama. Der schätzungsweise 70.000 Männer, Frauen und Kinder das Leben kostete.

Im Ersten Weltkrieg wurde das Land von den britischen Truppen Südafrikas eingenommen und mit dem Ende des Krieges unter dem Mandant der Südafrikanischen Union gestellt. Seit 1990 ist Namibia, nach mehr als 100-jähriger Fremdbestimmung, ein unabhängiger, stabiler, demokratischer Staat. Windhoek (deutsch Windhuk) ist Hauptstadt sowie wirtschaftliches und politisches Zentrum von Namibia. 1884 wird Namibia durch die Ausrufung von Deutsch-Südwestafrika als sogenanntes deutsches Schutzgebiet.

Als Verwaltungssitz der Kolonie wurde erst Otjimbigwe gewählt, aber bereits 1891 wurde entschieden das zentraler gelegene Windhoek als neuen Verwaltungssitz aufzubauen. Die deutsche Kolonialzeit endete während des Ersten Weltkrieg im Mai 1915, als südafrikanische Truppen unter britischer Flagge die Stadt einnahmen und besetzten. Mit der Unabhängigkeit Namibias von Südafrika im Jahre 1990 wurde Windhoek Hauptstadt der ersten demokratisch gewählten Regierung.

Windhoek wird als eine der saubersten Hauptstädte Afrikas bezeichnet, mit einer Mischung europäischer und afrikanischer Einflüsse. Im Straßenbild der Innenstadt vermitteln kleine Straßencafés und Biergärten den Charakter einer mitteleuropäischen Stadt, mit einer Bausubstanz, die - neben vielen modernen Gebäuden - geprägt ist von Kolonialarchitektur der Jahrhundertwende. Bedeutende Sehenswürdigkeiten sind der Uhrturm, die Marien Kathedrale, die Christuskirche und der Tintenpalast.

Okahandja wurde im ausgehenden 18. Jahrhundert der bevorzugte Siedlungsplatz der aus dem heutigen Botswana zuwandernden Herero-Stämme. 1876 wurde die Rheinische Missionskirche als ältestes koloniales Gebäude Namibias errichtet. Otjiwarongo (Herero für „schöner Platz der fetten Rinder“) ist Verwaltungssitz und Hauptstadt der Region. '

Wir fahren circa 50 Kilometer bis zur Hauptstadt. Die ersten Besichtigungen stehen auf dem Programm. Nach einer Toilettenpause und kurzem Snack, geht es zur Christuskirche. Ein wenig oberhalb liegt das Regierungsgebäude "das Tintenhaus, Papier ist geduldig, dass weiß man auch hier". Auf der rechten Seite entsteht zwischen dem Regierungssitz und der alten Festung ein ultramodernes Museum. Im Hof der Festung wir gefaulenzt und gespielt, nur Touristen rennen bei der Hitze draußen rum.

Wir verlassen bereits wieder Windhuk und begeben uns auf die Reise in die Wildnis. Ein kleiner Stopp an einem Markt, es gibt getrocknete Maden/Würmer, das Dschungel Camp lässt grüßen, und Rindfleisch vom Grill. Das Fleisch war sehr lecker, die Maden müssen nicht nochmals sein. Eine lange Strecke auf gut ausgebauten Straßen, entlang riesiger eingezäunter Farmen.

Die ersten Tiere werden gesichtet, Warzenschweine, Kühe, Antilopen und Strauße. So langsam bekommt man Probleme mit dem Sitzfleisch, das werden zwei harte Wochen. In Okahandja besuchen wir den Markt der Holzschnitzer. Von ganz klein bis lebensgroß werden aus fast jedem Holz die Tiere erstellt. Aber es gibt auch Masken, Figuren, Teller und vieles mehr. Irgendetwas zum mitnehmen findet man immer. Vorbei an einem alten deutschen Soldatenfriedhof und vielen weiteren Farmen erreichen wir nach gut 200 Kilometer die Stadt Otjiwarongo und unser Hotel.

Duschen und ausruhen dann sehen wir weiter. Zwischendurch fällt immer mal wieder der Strom aus und man zuckt immer zusammen wenn die Klimaanlage wieder anspringt. Immer noch müde geht es zum Abendessen, auf dem Büffet stehen Springbock Spieße und Antilopen Steaks. Dazu leckere Kartoffeln und frisches Gemüse, alles spitze. Die Bedienung spricht englisch und perfekt deutsch was das für einige einfacher macht die Getränke zu bestellen. Aber jetzt geht es schlafen, ist besser morgen ausgeruht in den neuen Tag zu starten.

3. Tag - Krokodilfarm und noch viel mehr

Nach unserem ausgiebigen Frühstück, in dem netten Hotel besuchen wir eine Krokodil Farm. Rund 40 Krokodil Damen legen rund 2.000 Eier im Jahr und sorgen so für den Erhalt ihre Art. Das Wildern ist verboten, durch die vielen Tiere kann günstig Fleisch zum Verzehr erzeugt werden und aus dem Leder Taschen, Schuhe und Gürtel. Zu einem kleinen Imbiss mit Krokodilfleisch fehlt uns die Zeit. Auf der Speisekarte stehen unter anderem Burger, Toasts, Falafel und Steaks.

Es geht weiter mit einem Halt bei der alten Schmalspur Eisenbahn aus dem Jahre 1912, gebaut in Kassel und einigen riesigen Termiten bauten zum Etosha-Nationalpark. Nach Bezug unserer Häuser vergüten wir uns am Pool. Relaxen ist angesagt, um 18 Uhr erleben wir mit einem Cocktail in der Hand, einen super Sonnenuntergang über der Savanne, einfach traumhaft.

Nun aber ab zum Abendessen, natürlich mit Antilope, Springbock, Süßkartoffeln und vielen weiteren Köstlichkeiten. Was uns bisher noch Gefahr hat, haben wir heute. Live Musik afrikanische Klänge und den unvergleichlichen Gesang. Noch ein bisschen lesen und dann ab ins Bett, morgen geht es früh los. Die Tiere warten nicht auf uns und wir wollen doch ein paar von Ihnen beobachten können.

Der Etosha-Nationalpark ist ein 22.275 (km²) großer Nationalpark und bedeutendstes Schutzgebiet des Landes. Der Park liegt am Nordwestrand des Kalahari-Beckens und umfasst fast die gesamte 4760 km² große Etosha-Pfanne. Schon 1928 wurde das Schutzgebiet verkleinert. Zwischen 1958 und 1967 wurden weitere Verkleinerungen durchgeführt, in einer Rücknahme der Wildschutzgebiete.

1964 wurde das Gebiet zum Nationalpark erklärt. Es ist damit heute dennoch in etwa so groß wie das Bundesland Hessen und das zweitgrößte Naturschutzgebiet Afrikas. Seit der Jahrhundertwende sind Bestrebungen im Gange, die Naturschutzgebiete im südlichen Afrika wieder auszuweiten oder sogar länderübergreifend miteinander zu verbinden. 1973 wurde der Park komplett eingezäunt. Durch künstliche Bohrlöcher stieg der Wildbestand im Park stark an.

Der Park ist heute für Touristen zweigeteilt. Der östliche, die Etosha-Pfanne ist für Touristen mit Pkw frei zugänglich. Der westliche Teil dagegen durfte bis Mitte 2011 nur in Begleitung registrierter Reiseführer besucht werden. Beide Teile sind durch Schotterstraße, die an den zahlreichen natürlichen und künstlichen Wasserstellen vorbeiführen, erschlossen. Eine Pad (Schotterstraße) verbindet beide Teile, diese ist durch ein Tor nahe dem Charl-Marais-Damm gesperrt. Einlass ist ab Sonnenaufgang.

Alle Besucher werden registriert und müssen bis Sonnenuntergang den Park verlassen oder eine der Unterkünfte im Park angesteuert haben. Das Verlassen der Fahrzeuge ist nicht gestattet. Mal sehen was uns da alles erwartet.

4. Tag - Etosha Nationalpark

Um sechs Frühstück, um kurz vor sieben geht es mit einem Jeep ab in den Etosha Nationalpark. Auf den Pisten fahren wir zu den bekannten Wasserlöchern und siehe da es wimmelt nur so von Tieren. Beschreiben kann man die Situation nicht, wenn man so dicht an die Herden und einzelne Tiere heranfahren kann.

Man riecht sie, man hört sie und kann sie aus nächster Nähe beobachten. Sie beäugen uns ebenfalls mit weiser Vorsicht, wissen aber sicher aus Erfahrung das Ihnen von uns keine Gefahr droht. Die Bilder sprechen für sich. Man sollte einfach mal vorbei kommen und sich selbst überzeugen welche Vielfalt und Artenreichtum hier zu finden ist.

5. Tag - Vingerklip, Himba & Herero

Es regnet heute Morgen ein wenig aber um 10 Uhr kommt die Sonne wieder zum Vorschein. Im nu ist es heiß und schnell sind die 30 Grad erreicht. Wir gehen den Vormittag mit etwas mehr Ruhe an, den um 12 Uhr starten wir in Richtung Khorixas und dem berühmten Vingerklip.

Über den Schotterpisten fahren mit einer riesigen Staubwolke zu der 35 Meter hohe Klippe. Sie ist in Jahrmillion durch Erosion entstanden und überragt das gesamte Tal. Ein Schild warnt hier mit dem Hinweis, dass Klettern verboten ist und eventuell, als Strafe die Luft aus den Reifen gelassen wird. Ein traumhafter Ausblick unterhalb der Klippe auf die vor uns liegende Savanne. Die Mühe hat sich gelohnt hier hinauf zu steigen.

Auf den weiteren Weg zu unserer Lodge stoßen wir auf Herero Frauen mit ihren schönen Kleidern und spitz zulaufenden Kopfbedeckungen und auf Himba Frauen die sich nie waschen, dafür aber mit roter Erde als Schutz vor Sonne und Insekten einreiben. Wir dürfen hier ohne Probleme fotografieren, natürlich freuten die Damen sich wenn etwas gekauft oder ein paar Dollar gegeben werden.

Wir sind nun bereits unterwegs zur Damara Lodge. Eine weitläufige Anlage mit großem Pool, kleinen Gärten um die Häuser in denen Mangold, Möhren, Aubergine, Zitronen und vieles mehr gedeiht. Nach der Dusche benötigen wir einen Regenschirm um ins Restaurant zu gelangen. Das Essen ist fantastisch Eland Antilope Stroganoff mit Kräuterspätzle, dazu einen Chardonnay gut gekühlt.

Wie gut das Leben doch sein kann und das zu moderaten Preisen. Durch den Regen geht es zurück ins eigene Häuschen, für heute ist das Programm erst einmal zu Ende.

6. Tag - Von Khorixas nach Swakopmund

Khorixas, ein Ort bestehend aus einer Bank, einem Krankenhaus, einem Supermarkt und einer Tankstelle, viel mehr gibt es aber auch nicht zu sehen. Für Besucher ist Khorixas für die in der Nähe liegenden Sehenswürdigkeiten den Orgelpfeifen, dem versteinerten Wald und den Felsgravuren von Bedeutung.

Unser erster Besuch gilt dem Petrified Forest, versteinerte Bäume mehr als 125 Millionen Jahre alt. Das Areal des Versteinerten Waldes wurde 1950, kurz nach der Entdeckung, zum National Denkmal erklärt. Es sollte 1994 unter Naturschutz gestellt werden, doch ist dies bis heute nicht realisiert worden. Einen gewissen Schutz ergibt sich daraus, dass das Gebiet nur mit einem Führer betreten werden darf. Leider darf man hier keine Steine sammeln, 5.000 Dollar und bis zu 12 Monate Haft halten einem davon ab. Zudem sind die Steinbrocken ziemlich schwer.

Die Stämme sind in unzählige kleine Stücke zerbrochen, doch obwohl es sich um Jahrmillionen altes Gestein handelt, sind die Jahresringe gut zu erkennen. Da die Stämme nirgends Wurzeln aufweisen, nimmt man an, dass es sich um Treibholz handelt, das hier angeschwemmt wurde.

Die nächste Attraktion ist das "Living Museum" der Damara. Hier wird gezeigt wie sie ursprünglich gelebt haben. Feuer gemacht haben, mit den Kräutern der Steppe Krankheiten geheilt haben und vielen mehr. Mit Gesang und traditionelle Tänze werden wir verabschiedet. Wir sind bereits spät dran, unsere Zeit läuft uns davon, denn es sind noch etliche Kilometer bis Swakopmund.

Natürlich müssen wir auf dem weiteren in Richtung Swakopmund noch an Twyfeltonein vorbei. Das Tal wurde 1952 zum National Denkmal erklärt, nachdem zahlreiche der gravierten Felsen entwendet worden waren. Der Name bedeutet an der "zweifelnden Quelle" da sie mal viel, mal wenig Wasser spendet. In der Umgebung von Twyfelfontein sind insgesamt über 2500 Bilder auf über 200 Felsplatten beschrieben worden.

Diese Felsbilder wurden auf verschiedene Weise hergestellt. Neben Felsmalereien, bei denen farblich kontrastierende Materialien auf Steinflächen, hier glatten Platten aus Sandstein, aufgetragen wurden, sind es vor allem Felsgravierungen, bei denen durch Abtragen von Material eine Vertiefung in den Stein gearbeitet wurde. Dabei wurde hier wohl weniger das Eintiefen als solches in den rostbraunen Fels, als vielmehr das Aufdecken andersfarbigen helleren Grundes unter der Oberfläche für eine grafische Darstellung genutzt. Wir sind geklettert wie die Gemsen um uns die Zeichnungen gut anschauen zu können.

Verschwitzt und staubig kehren wir zum Bus zurück und weiter geht es über unendlichen Pisten in Richtung Swakopmund. Drei Stunden später erreichen wir die Stadt an der Atlantikküste. Im Hotel Hansa werden wir mit Champagner empfangen, auf dem Zimmer erwarten uns weitere Überraschungen, Ferrero Roche und eine kleine "Gute Nacht Schokotafel". Super noch lecker essen gehen und dann sollten wir ins Bett, gute Nacht.

7. Tag - Swakopmund

Swakopmund ist der Name einer Gemeinde im Westen von Namibia. Die Stadt liegt in der Wüste Namib, direkt am Atlantik nahe der Mündung des Flusses Swakop.

Historische Bedeutung erlangte die Stadt unter der deutschen Kolonialverwaltung als wichtigster Hafen für Einwanderer aus Deutschland. 1902 wurde mit dem Bau einer Landungsbrücke begonnen. Zuerst wurde sie aus Holz errichtet, um dann 1912 aus Eisen neu gebaut zu werden. Die beliebte Seebrücke wird heute von den Swakopmundern Jetty genannt.

Nur noch etwa fünf Prozent der Einwohner sind deutscher Abstammung. Doch ist ihr Einfluss auf das Stadtleben nicht zu verkennen. Swakopmund gilt bis heute als „deutscheste” Stadt Namibias. Die einzigartige Mischung aus deutsch geprägtem Seebad, afrikanischer Bevölkerung und imposanter Dünenlandschaft machen Swakopmund zu einem beliebten Reiseziel. Auch Bewohner der Hauptstadt Windhoek fliehen gerne während der großen Hitze im Sommer hierher.

Wir nutzen den freien Tag nicht zum Faulenzen, sondern schließen uns der Gruppe an um nach dem reichhaltigen Frühstück, die Robben-Kolonie per Schiff zu besuchen. Fast vier Stunden dauert unsere Tour mit dem Boot. Kaum an Bord spring bereits die erste Robben aufs Deck. Wir sollen sie nicht anfassen, da sie beißen, sind halt immer noch Wildtiere und nicht etwa dressiert oder aufgezogen. Nach ein paar Fischen verschwindet er oder sie wieder im Meer.

Zudem verfolgen uns Möwen und Pelikane in der Luft. Sie streiten um die freien Plätze auf dem Schiff, der Pelikan kommt, setzt sich zwischen uns und fordert seinen Fisch ein. Dabei kann man ihn leicht streicheln und anfassen, wie zutraulich der Vogel doch ist. Die Möwen bleiben lieber im Hintergrund, inzwischen lassen sich Tümmler sehen, begleiten uns ein Stück und vollführen die tollsten Sprünge.

Dann sind wir bereits in der Nähe der Robben Kolonien, hunderte liegen faul in der Sonne, andere genießen das kühle Nass. Es wimmelt nur so von den verspielten Genossen. Langsam sollten wir wieder zurück nach Swakopmund, aber es wird noch ein kleines Picknick serviert. Käsehäppchen, belegte Brötchen und als Krönung frische Austern und Champagner, einfach spitze. Toller Service, sehr freundliche Mannschaft und die Erklärungen natürlich im perfekten Deutsch, wie überall auch in der Stadt.

Der Nachmittag ist dann doch frei, was zu einem Einkaufsbummel bei dem schönen einlädt. Nette kleine, sehr saubere und ruhige Stadt mit vielen Geschäften und Gebäuden aus der Gründerzeit. Ab 18 Uhr wirkt die Stadt wie ausgestorben, alle Geschäfte sind geschlossen, dafür ist in den Restaurants die Hölle los. Ohne Reservierung, kein Platz, kein Essen.

Wir haben reserviert und lassen den Tag mit einem festlichen Mahl ausklingen. Apropos, die Getränke und die reichhaltigen, leckeren Gerichte, sind erstaunlich preiswert. Dann wollen wir mal sehen was der Tag uns morgen bringen wird, es geht am Mittag in die Wüste nach Solitaire.

8. Tag - Savanne, Wüste & Weite

Wir fahren nur etwa 300 Kilometer bis Solitaire, durch extrem unterschiedliche Landschaften. Zuerst entlang Palmen gesäumter Straßen zwischen riesigen Dünen und dem rauen Atlantik bis nach Walvis Bay. Dann geht es über die Piste quer durch die Savanne hinein in die Berge des Kuiseb Canyons.

Hier hielten sich zwei deutsche Geologen während des Kriegs über zwei Jahre versteckt. Die ganze Zeit bestanden die Mahlzeiten aus selbst erlegtes Wild. Sie waren sicher froh endlich ins Gefängnis zu kommen und Salat, Gemüse und Kartoffeln essen zu können.

Das Thermometer im Bus zeigt 46 Grad. Heiß ohne Sonnenschutz und Hut sollte man lieber nicht aussteigen, um den Ausblick über die beeindruckende Bergwelt erleben zu können.

Die Stadt Solitaire ist seit 1848 eine Kleinstsiedlung im zentralen Namibia. Nach einer Zählung im Mai 2013 lebten in Solitaire 92 Einwohner. Eine Tankstelle, eine Bäckerei und ein Laden fertig ist die Stadt am Rande der Namib Wüste.

Vor unsere Lodge stehen ausgemusterte Fahrzeuge, Zeugen der Zeit, die in dem kargen Landstrich ihren Geist aufgegeben haben. Wir nehmen erst ein kühles, angenehmes Bad im Pool, dann ein riesiges Stück Apfelkuchen und eine Tasse Kaffee. Herrlich vor seinem Zimmer zu sitzen und in Ruhe den Kaffee und Kuchen genießen.

Um 19:30 Uhr gehen wir zum Dinner in das an den Seiten offenem Restaurant. Eine Feuerstelle wird angezündet und ein riesiger Grill. Als Vorspeise einen Pfannkuchen gefüllt mit Spinat, dann verschiedene Salate. Der Hauptgang bestehend aus Kudu Steaks vom offenen Feuer und Geschnetzeltes, sowie Gemüse und Kartoffeln. Als Nachspeise Pudding und Obstsaft. Alles super zubereitet und äußerst schmackhaft.

Genudelt, mehr als satt ziehen wir in Richtung Schlafgemach. Unser Wecker wird auf 04:30 uns aus dem Schlaf reißen. Das nur weil es schnell wieder viel zu heiß wird und wir gegen Mittag bereits zurück sein wollen. Na dann gute Nacht.

9. Tag - Sand über Sand, Hitze & Geparden

Um fünf gibt es Kaffee und ein Sandwich, gegen 05:30 Uhr fahren wir von Solitaire nach Sossusvlei. Es begrüßt uns wenig später die Sonne, sie soll uns den ganzen Tag begleiten und viel Freude bringen. Der Name Vlei kommt aus der Sprache der Nama und bedeutet Fluss.

Die umgebenden orangefarbenen Dünen zählen mit bis zu über 380 Meter Höhenunterschied gegenüber der Pfanne zu den höchsten der Welt. Die höchste unter ihnen ist Big Daddy, die auch Crazy Dune genannt wird. Die orange Farbe des Sandes wird durch Eisenoxid hervorgerufen.

Auf dem Parkplatz streunen Schakale umher, sie sollen nicht gefüttert werden, trotzdem kommen sie sehr nahe zu uns heran und betteln. Unser Weg führt uns auf die erste große Düne, der heiße Sand dringt uns in die Sandalen, ein Schritt nach vorn und einen halben rutsch man wieder hinunter. Das Gehen ist sehr mühsam und die Sonne ist gnadenlos, ohne Sonnencreme und Hut hat man keine Chance.

Dann steigen wir um in die offenen Jeeps, fünf Kilometer weiter stehen wir dann vor dem Big Daddy, über 380 Meter hochroter Sand wohin das Auge schaut. Noch eine Steigung im Dünensand, die Sonnencreme fängt auf der Haut zu kochen, denn es sind bereits 47 Grad und nirgendwo gibt es Schatten. Wo soll das nur hinführen? Der Sand ist heiß und dringt immer wieder in die offenen Sandalen.

Gegen Mittag erreichen wir ein ausgetrocknetes Flussbett. Durch eine Düne vom Wasser abgeschnitten sind die Bäume verdorrt, wie versteinerte und der Boden ist mit einer Kalkschicht überzogen. Das Dead Vlei, der ausgetrocknete tote Fluss. Ein Anblick, wie See der versteinert und verwunschen worden ist. Wir schleppen uns zurück zu unseren Fahrzeugen. Noch die fünf Kilometer zum Bus und dann, bisher ausgeschaltet da nicht gewollt, die Klimaanlage, Gott segne die technischen Errungenschaften, bringt endlich etwas Abkühlung.

Es geht auch sofort weiter zu, von oben einem unscheinbaren Canyon. Dem sechs Riemen, Sesriem Canyon. Beim hinuntergehen sieht man erst die Schönheit der steilabfallenden, schroffen Wände. Zeitweilig führt er auch Wasser, uns zeigt er sein ausgetrocknetes Flussbett.

Wir fahren zurück zur Lodge, die Spezialität der Bäckerei, Apfelkuchen zu genießen, den Sand aus der Wäsche zu waschen und dem Pool einen Besuch abstatten. Gegen 17:30 Uhr machen wir uns mit der Kamera auf Großwild Jagd. Garantiert wird, dass wir Geparden sehen oder es gibt das Geld für den Ausflug zurück. Wir haben sogar zwei gesehen kurz vordem Sonnenuntergang auf der einen Seite und dem Mondaufgang auf der Anderen.

Hinzu kommt eine Stehparty mit Bier und Wein, da unser Fahrzeug stecken geblieben ist. Mit vereinten Kräften und einem anderen Wagen haben wir den Jeep wieder flott bekommen. Das Abendessen, wie immer super, haben wir uns heute redlich verdient.

10. Tag - Auf zum Fish River Canyon

Heute werden wir von Solitaire nach dem Fish River Canyon fahren, rund 600 Kilometer. Mein Hintern tut mir schon bei dem Gedanken weh. Der Fish River Canyon ist zum Naturschutzgebiet erklärt worden. Er liegt im südlichen Namibia und ist mit etwa 160 km Länge, bis zu 27 km Breite und bis zu 550 Meter Tiefe vom Fluss ausgewaschenen Flussbett der größte Canyon Afrikas und zweitgrößte der Welt. Also starten wir pünktlich mit unserer Gruppe und gehen auf die Reise durch die Weiten Afrikas.

Der erste Teil geht entlang der vielen Farmen in Richtung Südafrika. Mittags halten wir in Helmeringhausen, Bratwurst mit Kartoffelsalat und den besten Apfelkuchen von Namibia werden angepriesen. Da bereits der Apfelkuchen ausverkauft ist bleibt uns nur die Bratwurst. Aber lecker, halt so wie man es gewohnt ist.

Wir fahren dem Gewitter entgegen, nach weiteren vier Stunden erreichen wir die Fish River Canyon Lodge. Ein Traum eingebettet in einer unbeschreiblichen Landschaft. Riesige Felsen in denen die einzelnen Häuser eingebaut worden sind. Das alte Herrenhaus ehemals deutscher Brüder wurde mit Liebe restauriert und liegt etwas oberhalb der gesamten Anlage. Ein traumhafter Blick von der Terrasse auf die Landschaft um den großen Canyon.

Abendessen bei Sonnenuntergang, auf der Terrasse, die Speisen am Büfett spitze. Man muss sich zusammen reißen, sonst sind schnell ein paar Kilo mehr auf den Hüften. Zum Abschluss sitzen wir noch einige Zeit auf der Veranda vor unserem Haus, genießen die Stille und die Schattenspieles die der Vollmond wirft.

11. Tag - Marsch durch den Fish River Canyon

Heute wurde uns angedroht den Fish River Canyon zu Fuß zu ergründen. Bei einer dreistündigen Tour zu den schönsten Aussichtspunkten des Canyon. Fälschlicherweise denkt man, dass der Canyon durch den Fish River entstanden ist, wie in Colorado. Nein, der Fluss hat nur den einfachsten Weg genommen, der ihm geboten wurde.

Der Canyon ist das Ergebnis zweier Kontinentalplatten die sich von einander entfernen. Ein skurriler, trockener und sehr heißer Landstrich. Trotzdem, ein Marsch an den Hängen entlang sollte man unbedingt unternehmen. Beim Auto errechnet man den Verbrauch nach Liter zu Kilometer. Wir haben drei Liter Wasser für unseren zweistündigen Fußmarsch benötigt, in Kilometer circa zwei bis drei.

Mittags, noch vor 12 Uhr, geht es zurück zur Lodge. Eine Kleinigkeit essen, ein großes kühles, frisch gezapftes Bier genießen um dann den Rest des Tages am Pool zu entspannen. OK Abendessen gibt es dann später auch noch. Auf der Terrasse hoch über dem Canyon bei Kerzenschein und Sonnenuntergang. Zum Abschluss des Abends singen die Angestellten der Lodge uns noch ein paar namibische Lieder und den Amarula Song.

12. Tag - Nochmal Wüste & Keetmanshoop

Es geht langsam dem Ende unsere Reise entgegen, heute haben wir bereits Montag den 17. Februar 2014. Wir fahren vom Fish River Canyon mit der Zwischenstationen Keetmanshoop zur Kalahari. Schade, dass wir nicht noch eine Station in Lüderitz einlegen konnten. Hier sollen Hummer, Languste und Austern am besten sein, zudem könnte man mit einer Schaufel und einem Sieb auf Diamanten Suche gehen. Und so ein wenig mehr über die Bodenschätze und anderen Reichtümer des Landes erfahren.

Als Zeugnisse der Gründungsgeschichte Keetmanshoops, wo wir unsere zweite Rast machen, existieren noch einige Bauten aus der Zeit der deutschen Kolonialzeit. Die 1895 aus Granit erbaute Kirche der Rheinischen Mission ist heute ein Heimatmuseum. Das Kaiserliche Postamt aus dem Jahre 1910 beherbergt heute die Touristeninformation der Stadt.

Nach einer Foto- und Toilettenpause geht es weiter in Richtung Kalahari. Die Kalahari ist eine Sandwüste aus überwiegend feinpulverigem, rotem Sand. Sie erstreckt sich von Südafrika durch Namibia und Botswana hindurch bis nach Angola und Sambia hinein, über eine Fläche von mehr als 1,2 Millionen Kilometer. Große Teile der Kalahari Wüste sind zum Glück als Naturschutzgebiete ausgewiesen.
 
Die meisten Gebiete der Kalahari sind von speziellen Dünen- und Wüstengräsern bewachsen. Das Okavangodelta ist wegen seiner Vegetation und dem Tierreichtum wohl der untypischste Teil der Kalahari. Je nach Jahreszeit und Wasserstand finden sich hier riesige Tierherden, vieler im südlichen Afrika vorkommenden Tierarten ein.

Nach über 200 endlosen Kilometern Savanne, eine Landschaft ohne Abwechslung, ohne Siedlungen, treffen wir endlich in der Kalahari Anib Lodge ein. Nach unserem Willkommens Getränk geht es relativ rasch zu unseren Häusern und dann nichts wie ab in den Pool, so verschwitzt wie wir sind. Die Erfrischung tut gut und denn Sonne brennt erbarmungslos vom Himmel. Um 17 Uhr ist eine Fahrt mit dem offenen Jeep, hinein in die Kalahari geplant.

Unsere Gruppe fährt mit drei Wagen los, Springböcke, Zebras, Gnus und Straußen können wir in dem privaten Areal der Lodge beobachten. Der Abschluss findet auf einer roten Sanddüne statt, Party jedoch leider ohne Sonnenuntergang. Die Wolken und später das Gewitter verhindern ein schönes Panorama über der Kalahari. Aber die Stimmung war trotzdem großartig, Abschlussparty vom feinsten.

Der vorletzte Abend auf dem afrikanischen Kontinent ist angebrochen. Toll war die Zeit, viele Tiere und wunderschöne Landschaften konnten wir anschauen. Spitze die verschiedenen Unterkünfte, jedes der Hotels angepasst an die Umgebung. Super die Küche, tolle Weine, ein guter Service und vielmals das farbige Personal mit exzellenten deutsch Kenntnissen.

Wir werden wohl einiges vermissen, zum Beispiel unter andrem das Oryx Antilopen Steak. Heute wollen wir noch einmal die Annehmlichkeiten der Lodge genießen um dann morgen nach Windhuk zurück zu unserem Ausgangspunkt zu kehren.

13. Tag - Der Abschied naht

Unser Stunden in Namibia sind gezählt. Der Kreis schließt sich, wir sind wieder auf den Weg zurück zu unserem Ausgangspunkt, der Hauptstadt Windhuk.

In der Nacht gab es ein starkes Gewitter, die Straßen sind noch feucht, aber die Sonne beginnt schon ab 09:00 Uhr erbarmungslos auf uns herunter zu scheinen. Die Fahrt von der wunder schönen Kalahari Anib Lodge entlang der endlosen Weidezäune, wird nur unterbrochen, wenn frei lebenden Tiere auszumachen sind oder gar die Straße kreuzen.

Zurückblickend muss man sagen, wir hatten einen sicheren und vorausdenkenden, jungen Fahrer. Der uns sicher zwischen 3.500 und 4.000 Kilometer durch ganz Namibia chauffiert hat, danke Danki. Unser Reiseleiter Aron, der wohl jeden Ort genau kennt, uns viel gezeigt hat und uns über Land und Leute viel erzählen konnte, ebenfalls danke.

Nicht nur die tolle Landschaft hat beeindruckt, auch die super Hotels und Lodges in denen wir genächtigt haben. Auch wenn ich wahrscheinlich hier einige Sachen vergesse aufzuzählen, dass tolle Essen und die riesigen Portionen ganz sicher nicht, das Essen war immer spitze.

Vor uns erscheint Windhuk, unser Weg führt direkt ins Gewerbegebiet. Camelthorn eine kleine aber feine Brauerei steht auf dem Programm. Ein Selfmademan, der bereits in Sachen Bier und Brauereianlagen auf der ganzen Welt unterwegs war, erzählt uns die Geschichte wie alles begann. Natürlich darf, nein muss das Bier auch probiert werden. Von den vorgestellten Sorten treffen nicht alle den Geschmack unserer Gruppe, doch mindestens zwei sind richtig lecker.

Angekommen im Hotel, heißt es etwas frisch machen, Geldbörse einstecken und ab in das Gewimmel der Läden im Centrum von Windhuk. Es gibt viel zu sehen und sehr ansprechende Kleinigkeiten zu kaufen. Auf dem großen Handwerker Markt und aber auch im neuen Shopping Center findet man immer etwas. Hoffentlich geht alles in den Koffer und kommt unbeschädigt in Europa an.

Von dem Straußenei über geschnitzte Tiere bis zum Schmuck alles muss seinen Platz im Koffer finden. Müde vom Einkaufstress wird noch ein Zebra Steak verzehrt, bevor wir mit unseren Schätzen im Hotelzimmer ankommen. Morgen wird uns noch ein halber Tag geschenkt, mal schauen was wir dort noch anstellen.

Gute Nacht Namibia.

14. Tag - Heute ist es soweit...

Der Tag der Abreise ist gekommen, es ist der 19. Februar 2014. Etwas länger als sonst bleiben wir im Bett. Dann geht es zum üppigen Frühstück, mit Lachs, frisch zubereiteten Gerichten mit Ei und natürlich Kaffee. Wir haben die Zimmer bis 17 Uhr reservieren lassen, so können wir noch etwas in der Stadt bummeln gehen. Um kurz vor der Abfahrt zum Flughafen zu duschen und frische Wäsche anzuziehen.

Es ist heiß, in vielen Geschäften gibt es keine Klimaanlage. Schwitzen ist angesagt, zum Glück sind wir nicht die einzigen. Ich spreche mit einer Geschäftsinhaberin, warum nicht über Mittag geschlossen ist und dafür abends längere Öffnungszeiten sind. Die Antwort lautete; "Bei uns schließen alle Geschäfte spätesten um 18 Uhr. Danach ab Einbruch der Dunkelheit geht keiner mehr auf die Straße. Ins Restaurant, nur mit dem Auto und vorheriger Reservierung um dann wieder nach Hause zu fahren".

Es ist zu gefährlich auf den Straßen, Banden treiben sich dort herum und es wurden schon öfters Geschäfte überfallen. Also gleicht die Hauptstadt Windhuk ab abends um sieben einer Geisterstadt, keine Fußgänger und keine Autos.

Wir haben bei unserem Bummel doch noch einiges eingekauft, bin gespannt ob wir Probleme am Zoll bekommen. Einige Sachen dürfen mit der Rechnung ausgeführt werden und es sollten 15% Steuer erstattet.

Gegen 16 Uhr machen wir uns langsam fertig, eine Stunde später stellen wir die Koffer vor die Tür. Aron und der Bus warten bereits, nun heißt es endgültig Abschied nehmen. Wir fahren hinaus zum Flughafen, er ist klein und es dauert doch eine Weile, bis wir alle Formalitäten erledigt haben. Dann heißt es wie überall in der Welt auf den Flughäfen warten, warten bis es zum Flugzeug geht. Wir laufen über den Platz bis zur Maschine, die Treppe hoch und unsere Plätzen einnehmen. Es geht pünktlich los wir starten unseren Flug quer über den afrikanischen Kontinent.

Gute zehn Stunden später erreichen wir unseren Zielflughafen Frankfurt. Es ist noch dunkel und nur fünf Grad warm oder kalt wie man es nimmt. Etwas müde aber gut wieder zuhause angekommen.

Namibia wird uns lange in Erinnerung bleiben. Die unendlichen Weiten, die vielen Tier, die tollen, reichhaltigen und preiswerten Speisen, die spitzen Unterkünfte. Last not least die freundlichen Menschen die uns immer wieder einluden ihr Land doch bald wieder zu besuchen. Ja es gibt da noch einige weiße Flecken, Lüderitz mit seiner Vergangenheit und das riesige Okavango Delta.

Bis bald Afrika.

Ihr Reiseverlauf

Facettenreiche, endlose Landschaften, Wüste und Weite kombiniert mit einer atemberaubenden Tierwelt im Etosha Nationalpark stehen für dieses Land. Gehen Sie auf Spurensuche der kolonialen Geschichte, lernen Sie die freundlichen Menschen kennen und tauchen Sie ein, in die wundervollen Farben dieses Landes.

1. Tag - Anreise. Linienflug von Frankfurt nach Windhoek.
2. Tag - Windhoek - Okahandja - Otjiwarongo (ca. 180 km). Ankunft in Windhoek und Begrüßung durch Ihre deutschsprachige Reiseleitung. Im Anschluss lernen Sie während einer Stadtrundfahrt die Hauptstadt Namibias (welche auf einer Höhe von 1.650 m gelegen ist) näher kennen. Sie sehen unter anderem das Parlamentsgebäude und die Christuskirche. Im Anschluss Fahrt nach Okahandja, eine kleine Stadt am Swakop River. Hier werden auf dem Markt die typischen, handgefertigten Holzskulpturen angeboten. Übernachtung in der Region Otjiwarongo.
3. Tag - Otjiwarongo - Etosha Nationalpark (ca. 200 km). Heute fahren Sie zum Etosha Nationalpark. Auf dem Weg machen Sie einen Stopp in Outjo. Im Anschluss geht es auf direktem Wege zu Ihrer Unterkunft außerhalb des Parks.
4. Tag - Etosha Nationalpark. Der heutige Tag steht ganz im Zeichen des berühmten Etosha Nationalparks. Entdecken Sie vom Reisebus aus die unglaublichen Weiten. Hier können sich große Tierherden auf über 22.000 km² uneingeschränkt bewegen. Häufig zu beobachten sind Antilopen, Zebras, Giraffen und Elefanten. Übernachtung außerhalb des Parks.
5. Tag - Etosha Nationalpark (fakultativ) - Khorixas (ca. 250 km). Am Morgen haben Sie im Rahmen des Ausflugspakets die Möglichkeit, den Etosha Nationalpark erneut zu besuchen. Dieses Mal erfolgt die Safari im Geländewagen - so können Sie sich den Tieren noch mehr nähern. Nach dem Frühstück geht es dann weiter in die Region Khorixas mit Besichtigung des Vingerklip, einer 35 m hohen Felsformation, die wie ein Finger in den Himmel ragt. Übernachtung in der Region Khorixas.
6. Tag - Khorixas - Twyfelfontein - Swakopmund (ca. 450 km). Nach dem Frühstück steht der Besuch des „Petrified Forest“ auf dem Programm. Diese versteinerten Bäume sind teilweise über 30 m lang und mehr als 125 Millionen Jahre alt. Durch Erosionen wurden sie von der Erde freigelegt. Im Anschluss besuchen Sie das “Living Museum“ der Damaras. Hier haben Sie Gelegenheit, das traditionelle Leben der Damaras näher kennenzulernen. Sie sehen, wie z. B. Waffen und Kleidung hergestellt werden und wie Feuer gemacht wird. Durch Tanz und Musik wird dieses Erlebnis zu einer einmaligen Erfahrung. Weiterfahrt nach Twyfelfontein, das bekannt ist für seine Felsplatten mit Jahrtausenden alten Gravuren. Die über 2.000 Felszeichnungen gelten als eine der reichsten Funde Namibias. Die Ältesten werden auf das Jahr 3.300 v. Chr. datiert. Im Anschluss Weiterfahrt nach Swakopmund, wo Sie auf einer kurzen Orientierungsfahrt durch das Küstenstädtchen zahlreiche Relikte aus der deutschen Kolonialzeit finden werden. Neben der einladenden Promenade bietet die Stadt eine historische Seebrücke sowie einen Leuchtturm. Übernachtung in der Region Swakopmund.
7. Tag - Swakopmund (fakultativ). Der heutige Tag steht Ihnen zur freien Verfügung. Nutzen Sie die Gelegenheit und erkunden Swakopmund auf eigene Faust. Ihre Reiseleitung kann Ihnen einige Vorschläge zu vor Ort buchbaren Aktivitäten geben wie z. B. einen Besuch der Seehundkolonie. Im Rahmen des Ausflugspakets nehmen Sie an einer Bootstour zum Pelican Point teil (ca. 3.5 h inklusive Snacks, Getränke und frische Austern). Mit etwas Glück sehen Sie bei dieser Fahrt Flamingos, Pelikane und Delfine. Übernachtung im Hotel vom Vortag.
8. Tag - Swakopmund - Solitaire (ca. 290 km). Vormittags Besuch des Kuiseb Canyons, ein landschaftlicher Höhepunkt der Wüste Namib. Bekannt geworden ist dieser durch 2 deutschstämmige Geologen, die sich während des 2. Weltkrieges dort versteckt hielten. Im Anschluss Weiterfahrt nach Solitaire, das mit seiner kleinen Farmsiedlung und der Tankstelle an alte Westernfilme erinnert. Übernachtung in der Region Solitaire.
9. Tag - Solitaire - Sossusvlei - Solitaire (ca. 260 km). Am frühen Morgen werden Sie mit dem Bus vom Hotel abgeholt und fahren in Richtung Sossusvlei. Weiter geht es die letzten Meter mit dem 4x4 Allradfahrzeug zu den ca. 300 m hohen Dünen. Besichtigung von Dead Vlei, einer weißen Lehmsenke, in der unzählige verdorrte Bäume stehen und die sich in guten Regenjahren mit Wasser füllt. Danach Halt am Sesriem Canyon, der durch Erosionen vor mehr als 2 Millionen Jahren entstanden ist. Übernachtung in der Region Solitaire.
10. Tag - Solitaire - Fish River Canyon (ca. 585 km). Ihre Fahrt führt Sie zum Fish River Canyon, in dessen Region die Übernachtung erfolgt.
11. Tag - Fish River Canyon. Heute entdecken Sie den Fish River Canyon, der als zweitgrößter Canyon der Welt bekannt ist und mit atemberaubenden, tiefen Schluchten beeindruckt. Genießen Sie die atemberaubende Landschaft von der Aussichtsplattform. Übernachtung in der Unterkunft vom Vortag.
12. Tag - Fish River Canyon - Keetmanshoop - Kalahari (ca. 430 km). Weiterfahrt in die Region Kalahari. Unterwegs Stopp in Keetmanshoop mit Besuch des Köcherbaumwaldes mit 200 - 300 Jahre alten Bäumen. Die Kalahari-Steppe zeichnet sich durch überwiegend feinpulvrigen roten Sand aus und erstreckt sich von Südafrika über Namibia bis Botswana und Angola. Am Nachmittag haben Sie die Möglichkeit, an einer Wüstenfahrt in der Kalahari teilzunehmen (buchbar vor Ort, ca. 35.- € pro Person, bei Buchung bis 31.08.13 bereits inklusive). Oder verbringen Sie Ihren letzten Tag in Namibia in der Lodge und lassen Sie die Seele baumeln. Übernachtung in der Region Kalahari.
13. Tag - Kalahari - Windhoek (ca. 350 km). Der Morgen steht Ihnen zur freien Verfügung. Anschließend fahren Sie nach Windhoek, wo Sie eine moderne Bierbrauerei besuchen werden. Hier wird z. B. Weizenbier nach deutschem Reinheitsgebot hergestellt. Eine kleine Bierprobe ist bereits inklusive. Übernachtung in der Region Windhoek.
14. Tag - Abreise. Tag zur freien Verfügung. Transfer zum Flughafen und Rückflug nach Deutschland.
15. Tag - Ankunft in Deutschland.